In Rückblenden an die Originalschauplätze arbeitet der Film die Geschichte der Kubanischen Revolution auf. Als der argentinische Arzt Ernesto Guevara am 13. Juli 1955 in Mexico City durch Raul Castro mit Fidel Castro, dessen älterem Bruder, bekannt gemacht wurde, konkretisierten sich die Pläne zum Sturz des Diktators Fulgencio Batista: Am 26. November 1956 bricht Fidel Castro mit 80 Guerillakämpfern nach Kuba auf. Ihr Kampf durch den kubanischen Dschungel bis vor die Hauptstadt Havanna wird extensiv vorgeführt. Ernesto «Che» Guevara, zuerst nur als Arzt dabei, erweist sich schon bald als hervorragender Führer, der sich mit seinem Gerechtigkeitssinn und seiner intuitiven Guerilla-Kompetenz schon bald in die Herzen seiner Kameraden und der Landbevölkerung «einschiesst».

Mit Benicio del Toro (auch Produzent des Films) in der Rolle des «Che» hat Regisseur Steven Soderbergh einen Coup gelandet. Die «Goldene Palme» für die beste männliche Rolle in Cannes 2008 ist mehr als verdient: Der „virtuelle" Che lässt sich kaum vom „echten" Che Guevara unterscheiden. Hier die historischen Aufnahmen von Che nach Machtübernahme von Fidel Castro (in Rückblenden erzählt) anlässlich einer Pressekonferenz in New York vor den Vereinigten Nationen. Da Benicio Del Toro als junger und trotz seines Asthmas dynamischer Guerillakämpfer. Die Bewunderung, welche eine ganze Generation für diesen «Shooting Star» mit rücksichtslosem Glauben an die Gerechtigkeit hegte, wird dank del Toros Leistung verständlich. Im Vergleich zu dieser schauspielerischen Glanzleistung wirken die weiteren Akteure eher blass. Demian Bichir gibt jedoch als junger Fidel in Gestik und Mimik hervorragend den künftigen «Maximo Lider» ab.

Fazit: Ein Film der begreiflich macht, weshalb die erste Phase der Kubanischen Revolution Aufbruchsstimmung verbreiten konnte. Davon ist nur noch der Mythos «Che» übriggeblieben.

Juliana Schwager-Jebbink