The Dictator: Ordinär, umwerfend, geschmacklos, lustig, blöde, brillant. Sacha Baron Cohen-Unterhaltung! (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Wadiya ist eine Wüstenrepublik, irgendwo im nahen Osten. Regiert wird das kleine Land von Admiral General Shabazz Aladeen (Sacha Baron Cohen), einem selbstbewussten, mit strengen Gesetzen regierenden Diktator. Er unterdrückt mit starker Hand sein geliebtes Volk, das ihn anscheinend dafür verehrt. Seine Experimente mit Uranbereicherung erzürnt aber die Grossen der ganzen Welt, die ihn nun vergeblich zu beseitigen versuchen. Als der Admiral überraschend in die USA reist, um vor der UNO-Vollversammlung die Notwendigkeit seines Atomprogramms zu erklären, wird er entführt und gegen einen Doppelgänger ausgetauscht. Mitten in New York auf die Strasse gesetzt, mit unerwarteten und unglaublichen Folgen ...

Kritik: Zum dritten Mal hat Regisseur Larry Charles den gnadenlosen Film-Satiriker Sacha Baron Cohen in Szene gesetzt. War dieser in 'Borat' noch entlarvend, in 'Brüno' provokativ, ist er in 'The Dictator' vor allem 'totally politically incorrect'. Mehrheitlich reiner Politklamauk mit aktuellem  Bezug. Mit einigen derben Scherzen oberhalb, aber vielen meist unter der Gürtellinie. Und dies gleich ab der ersten Filmminute. Baron alias Admiral Aladeen widmet nämlich diesen Film seinem herzensguten, verstorbenen Freund, dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-il. Im Minutentakt geht’s weiter mit Witzen in allen Schwarzschattierungen.  Blöd und ordinär-geschmacklos wie eine Szene, in der sein Handy sich in eine Vagina verirrt, clever-genial als er die USA zum Land erklärt, das von den Chinesen übernommen wird und das das Aids Virus erfunden hat.  Eine Frage des Geschmacks, wem "The Dictator" gefallen könnte. Wer diese deftige, hemmungslose Groteskomödie über sich gehen lassen will, der dürfte sich durchgehend amüsieren. Unter einer Voraussetzung: man sollte das politische Weltgeschehen halbwegs verfolgt haben, um die gesellschaftskritischen Hiebe als solche zu erkennen!

Fazit: Ein weiterer 'furchtbar' lustiger Streich des britischen Grotesk-Komikers Sacha Baron Cohen. Dreiundachtzig Minuten respektlos amüsierender, unterhaltender 'Absurdhumor'!

Benny Furth