Dark Shadows: Tim Burtons schaurig 'blutrotschönes', ironisch-amüsantes Vampir-Gruselmärchen! (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Man schreibt das Jahr 1972. Dem 1752 verfluchten Vampir Barnabas Collins (Johnny Depp) gelingt die Befreiung nach fast 200-jähriger Gefangenschaft in einem Sarg. Aber der Sprung in die Freiheit in eine neue Zeit scheint ihm nicht besonders leicht zu fallen. Seine Rückkehr in die Welt der Lebenden will er deshalb am selben Ort ansetzen, an dem der Fluch seinen Lauf nahm. Seine Nachfahren, die Kinder Carolyn (Chloë Grace Moretz) und David (Gulliver McGrath), deren Mutter Elizabeth (Michelle Pfeiffer), ihr Bruder Roger (Jonny Lee Miller) und die Psychiaterin Julia (Helena Bonham Carter) leben dort in einem Schloss, das eigentlich ihm gehört. Da sie das Familiengeschäft zugrunde gerichtet haben versucht Barnabas mit seinen Nachfahren, zu retten was zu retten ist. Doch Hexe Angelique Bouchard (Eva Green), deren Zuneigung er einst verschmäht hatte, versucht seine Pläne zu sabotieren. Nun gilt es, ihr das Handwerk zu legen ...

Kritik: Tim Burton, bekannt für morbid-makabre Erwachsenenmärchen ("Edward Sissorhands", "Sleepy Hollow"), engagierte bereits zum achten Mal seinen Lieblingsmimen Johnny Depp. Der ideale Interpret für diese Hauptrolle! Auch seine Ehefrau Helena Bonham Carter und sein Hauskomponist Danny Elfman mit adäquatem Soundteppich durften in "Dark Shadows" nicht fehlen.  Zwei Drittel des Films wie gewohnt düster-gotisch und ausstattungsmässig toll, mit amüsanten, ironischen Ideen gespickt. Wie zum Beispiel die Szenen, in denen Vampir Barnabas mit den Errungenschaften der modernen Welt konfrontiert wird. Viele unterhaltsame Sequenzen, die vor allem die Filmkenner zu schätzen wissen. Leider aber franst die ganze Inszenierung im letzten Drittel zu einem überladenen Specialeffekt-Horror-Showdown aus.

Fazit: "Ed Wood"- Macher Tim Burton’s neuster Streich – wie immer kultig und streckenweise auch genial, aber etwas weniger überzeugend als auch schon.  

Inside: Der Film "Dark Shadows" basiert auf einer von Dan Curtis geschriebenen Story sowie auf einer enorm erfolgreichen Fernsehserie, die in den USA von 1966 bis 1971 über tausend Mal im Fernsehen war. In Europa praktisch unbekannt, gilt sie in den Vereinigten Staaten als Pionierserie des Übernatürlichen im Mainstream-TV.

Benny Furth