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Louise-Michel

 

Irgendwo in der französischen Provinz. Bis jetzt gab es gelegentlich bei gutem Geschäftsgang Geschenke vom Chef. Aber nun steht die Fabrikhalle plötzlich leer. Die Maschinen wurden klammheimlich nach Asien verschifft. Die wackere Frauenbelegschaft fühlt sich verschaukelt. Es gibt eine Abfindung. Zusammengezählt ergibt diese 2000 Euro. Man berät, was man mit dieser Summe machen kann. Nicht gerade viel. Louise (Yolande Moreau, „Séraphine") erhebt den Finger: „Wir sind sauer, wir lassen den Boss abknallen. Das Geld reicht sicher für einen Profikiller". Aber der vermeintliche Auftragsmörder, Wachmann Michel (Bouli Lanners, „Eldorado") vom Trailerpark, hat nicht einmal eine Ahnung vom Schiessen ...
 
Ausgefallen, schräghumorig, anarchistisch, wahnsinnig, extravagant, verrückt. Alle diese Adjektive passen bestens auf diesen Film! Was am Anfang etwas gar unzusammenhängend und scheinbar unmotiviert beginnt, steigert sich langsam zu einer rasanten, rabenschwarzen Globalisierungs-Komödie. Die beiden ungewöhnlichen, aber aussergewöhnlichen Hauptfiguren und ihre adäquaten Darsteller steigern sich zu Höchstform. Die Herren Delépine und Kervern erzählen mit ihrem dritten gemeinsamen Werk als Drehbuchautoren und Regisseure eine auf ganz spezielle Art vergnügliche Bonny und Clyde-Geschichte. Politisch völlig unkorrekt! Viele Auszeichnungen, darunter Bestes Drehbuch, San Sebastian 2008, Special Jury Prize, Sundance 2009.
 
Fazit: Anarchisches Roadmovie mit einem rührend-grotesken Underdog-Duo, das gekonnt den Globalisierungswahn mit überraschenden Lachsalven niedermäht.
 
Benny Furth
 

Louise-Michel / Schwarzhumorige Filmgroteske / Regie: Gustave de Kervern, Benoît Delépine / Frankreich 2009 / mit: Yolande Moreau, Bouli Lanners, Albert Dupontel u.a. / Verleih: Columbus Film AG / 94 Minuten / Kinostart 21. Mai 2009

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