Endlich schwelgen der sympathische Kinderarzt Manu (Lambert Wilson) und er erfolgreiche Jurist Philippe (Pascal Elbeé) im Liebesglück, beinahe. Manu wünscht sich nämlich nichts Sehnlicheres als ein eigenes Baby. Philippe hingegen will davon gar nichts wissen. Manu ist fest entschlossen, den Schritt zu wagen, wenn nötig im Alleingang. Aber wie? Kein leichtes Unterfangen, wie sich bald herausstellt. Behörden, Familie, Freunde - irgendwie scheinen sich alle gegen ihn zu verschwören. Und vor allem: Manu vermisst Philippe, den perfekten Mann an seiner Seite. Der Zufall will es, dass Manu eines Tages Fina (Pilar Lopez  De Ayala)  trifft, eine ledige Ausländerin ohne Aufenthaltsbewilligung. Sie könnte die (Leih-) Mutter seines Kindes werden.....

„Stellen Sie sich vor, am Nebentisch sitzen zwei Männer und der Eine fragt den Anderen: kann ich etwas von Ihrem Sperma haben?" (Manu zu Fina) Die Obsession, sich mit allen Mitteln den Kinderwunsch zu erfüllen, scheint nicht nur Heterosexuellen vorbehalten zu sein. Zumindest nicht auf der grossen Leinwand. Bereits 1985 inszenierte die französische Regisseurin Coline Serrau eine männliche Ménage-à-trois plus Baby („Drei Männer und ein Baby"). Ein amerikanisches Remake folgte zwei Jahre später mit Tom Sellek in der Hauptrolle (Regie Leonard Nimoy). Die französische Komödie war so erfolgreich, dass 2003 eine Fortsetzung folgte. Die aktuelle Beziehungskomödie von Regisseur Vincent Garenq ist mehr als nur ein Film über ‚schwule-Papas-WG' („Comme les autres" war ursprünglich als Dokfilm geplant). Mit viel Tempo und einigen überraschenden Wendungen inszeniert Garenq eine ‚phantastische' Geschichte über die Sehnsucht nach Familie und die Suche nach einer erfüllten Liebe. Leider ist die Komödie stellenweise ein bisschen zu konstruiert und der Schluss wirkt leicht verkrampft. Es stellt sich auch die Frage, ob auf die Jöh-Szenen und die Sequenz im Gebärsaal nicht hätte verzichtet werden können. Irgendwie kommt das einem ziemlich bekannt vor...

Fazit: „Comme les autres" ist eine temporeiche Komödie über Trennungsschmerz und die Irren und Wirren auf dem Weg zum Wunschkind. Nicht gerade ‚comme il faut', aber doch ganz nett.

Isabella Fischer