Hanna: Spannend originelle Story mit der faszinierenden neuen Actionheldin Saoirse Ronan (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Hanna (Saoirse Ronan, “Atonement”) lässt sich nicht mit anderen jungen Teenagern vergleichen. Sie verfügt nämlich über die Stärke, Ausdauer und Fähigkeiten eines mutigen Soldaten. Ihr Vater, ein ehemaliger CIA-Agent (Eric Bana, “Star Trek”), hat sie an einem einsamen schneebedeckten Ort in Finnland grossgezogen. Durch jahrelanges Training formt er Hanna zu einer perfekten Killerin.  Doch dann erlebt Hanna einen drastischen Wendepunkt. Ihr Vater schickt sie auf eine gefährliche Mission. Hinaus in eine für sie unbekannte Welt. Die skrupellose Geheimdienstleiterin Marissa (Cate Blanchett, “Elizabeth”) wird zur gleichen Zeit von undurchschaubaren Auftraggebern auf Hanna angesetzt. Durch sie erfährt der ‚starke‘ Teenager jedoch verblüffende Enthüllungen über ihre eigene Existenz ...

Kritik: Welch Unterschied! Hauptdarstellerin Saoirse Ronan war Oscar-nominiert für ihre subtile Darstellung in “Atonement”, und in “Hanna” mimt sie nun eine perfekte 16jährige Action-Heldin! Beides unter dem gleichen Regisseur: Joe Wright. Ihre Figur hat einige Ähnlichkeit mit derjenigen, die Natalie Portman in “Leon” (1994) spielte. Das war ebenfalls eine Killerin ohne Barbie-Touch. Nicht wie kürzlich die Girlies in “Sucker Punch”, oder die übertriebene Mädchen-Comic-Figur in “Kick Ass”. Die Action-Szenen sind spektakulär und von Kameramann Alwin H.Kuchler eindrücklich umgesetzt. Gekonnt hat Wright auch Märchenmotive einfliessen lassen, was der ganzen Geschichte einige Brutalität nimmt. Gutes Intro, interessanter Aufbau und spannend. Negativ: einige arg klischeehafte Nebenfiguren (z.B. Tom Hollander als blonder homosexueller Bösewicht). In dieser internationalen Produktion liefert auch die Schweiz einen Beitrag. Joel Basman hat einen schweigenden, dafür aber schlagenden Auftritt von zirka 8 Minuten als Kleingangster Razor!

Fazit: “Hanna” entwickelt im Laufe der 105 Minuten einige interessante, neuartige Charaktere, die bestens in eine actionreiche, überraschende Geschichte eingefügt sind. Dazu ein passender Soundtrack (The Chemical Brothers), eine einfallsreiche Regie, sowie eine tolle Kameraarbeit. Dies ergibt mitreissendes Actionkino der etwas anderen Art, trotz eines streckenweise gar simplen, ruppigen Showdowns.

Benny Furth