Coco Chanel: exzentrische, verhängnisvolle Modeschöpferin. Jan Kounens Version. (Trailer und Kritik)
Paris im Jahr 1913. Coco Chanel (Anna Mouglalis) ist verliebt, sowohl in ihre Arbeit wie auch in den jungen, begüterten Arthur "Boy" Capel. Eines Abends besucht sie die Premiere von Igor Stravinskys "Le Sacre du Printemps". Das Publikum goutiert die Musik gar nicht, aber Coco findet Gefallen daran. Stravinsky (Mads Mikkelsen) ist untröstlich. In der Gardrobe lernen sich die beiden Künstlerseelen kennen. Jahre später organisiert der russische Impresario Diaghilew ein Wiedersehen der Haute-Couture-Ikone mit Stravinsky. Coco, inzwischen erfolgreich und wohlhabend geworden, leidet unter dem Tod ihres Förderers Capel. Sie bietet dem Emigranten Stravinsky Unterkunft in ihrer Villa. Umgehend zieht dieser samt seiner Frau (Elena Morozowa) und den vier Kindern bei Coco ein. Ursprünglich beabsichtige der Komponist, sein Werk "Le Sacre du Printemps" neu zu überarbeiten. Aber eine verhängnisvolle Affäre nimmt ihren Anfang ...
Kritik: Genauso fulminant wie das Stravinsky-Ballett "Le Sacre du Printemps" auf der Bühne, beginnt die filmische Version einer weiteren Affäre der Modeschöpferin Chanel. Dieses Mal vom holländischen Regisseur Jan Kounen ("Dobermann", "Blueberry") in Szene gesetzt. Nachdem Audrey Tautou letztes Jahr diese exzentrische Dame mimte, ist es hier Anna Mouglalis ("Gainsbourg"), ein ehemaliges Chanel-Model. Ein furioser Filmbeginn, aber leider geht es nicht in diesem Tempo weiter. Die Liebesgeschichte zwischen Igor und Coco interessiert immer weniger. Die manierierte Darstellung des Dänen Mads Mikkelsen (James Bond-Bösewicht) in der Rolle des russischen Komponisten Igor nervt zusehends. Die angeblich grosse Leidenschaft der beiden ist nicht spürbar. Da bringen auch einige gewagte Sexszenen keinen Pep in die Histoire.
Fazit: Schön fotografierte (David Ungaro), geschmackvoll ausgestattete, gehobene Langeweile. Eine langatmig erzählte Geschichte, die, je länger der Film dauert, je weniger interessiert. Einen dritten Coco-Chanel-Film braucht es jetzt aber sicher nicht mehr ...
Benny Furth |
