The Young Victoria: Berührendes Filmporträt einer starken Frau und grossen Königin (Trailer und Filmkritik)
Von ihrer Mutter, der Herzogin von Kent (Miranda Richardson) und deren Liebhaber und Verwalter, Sir John Conroy (Mark Strong) vom englischen Hofe ferngehalten, fristet die junge Thronanwärterin Victoria (Emily Blunt) ein bevormundetes und eintöniges Leben. Dies ändert sich schlagartig, als sie 1837 mit 18 Jahren den Thron besteigt. Die Gefahr, von den ehrgeizigen Männern - allen voran Lord Melbourne (Paul Bettany) und ihr Onkel, König Leopold I von Belgien (Thomas Kretschmann) - beherrscht zu werden, ist zunächst gebannt. Denn Victoria ehelicht Albert von Sachsen-Coburg, eine Liebesheirat. Doch für Albert ist die Rolle des Prinzen-Gemahls zunächst äusserst unbefriedigend...
Kritik: In „The Young Victoria", produziert von Martin Scorsese, Graham King und Sarah Ferguson, verkörpert Emily Blunt („Der Teufel trägt Prada") eine sehr glaubwürdige Victoria. Deren verschmitzter Schalk, gepaart mit Gradlinigkeit und Zielstrebigkeit, lässt begreifen, weshalb es dieser Frau gelang, mehr als ein halbes Jahrhundert das Vereinigte Königreich zu prägen. Zu Recht erhielt Blunt für diese Leistung eine Golden Globe-Nominierung. Aber auch die Ausstattung des Films ist eine Augenweide. Der Academy Award für „Bestes Kostüm" ist wohl verdient. Es war jedoch das Ziel des kanadischen Regisseurs Jean Marc Vallée, dass das Publikum „spätestens nach den ersten 15 Minuten vergessen haben sollte, dass es sich einen Kostümfilm ansieht". Schliesslich verdient aber auch Rupert Friend („Pride and Prejudice") in der Rolle als Albert besondere Erwähnung. Wie er seinen Charakter von einem schüchternen jungen Provinz-Adligen zum selbstsicheren Prinz-Gemahl entwickelt, hat höchstens Prinz Philip gemeistert!
Fazit: In diesem filmischen Leckerbissen erleben Liebhaber historischer Produktionen ein stilvolles und doch emotionales Kinovergnügen. Speziell ist noch zu erwähnen: der feierliche, adäquate Soundtrack.
Juliana Schwager-Jebbink
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