Here & There: Melancholisch-lakonische US-Independent-Produktion mit charismatischen Hauptdarstellern (Trailer und Filmkritik)

Dem New Yorker Robert (David Thornton, "My Sister's Keeper"), einem arbeitslosen Musiker, geht es gar nicht gut. Er steckt in einer Schaffenskrise und nun muss er auch noch aus seiner Wohnung raus. So begegnet er dem Umzugshelfer Branko, einem umtriebigen Exilserben. Dieser macht ihm ein unmoralisches Angebot: Er soll nach Belgrad reisen, um für 5000 Dollar Brankos Freundin Ivana (Jelena Mrdja) zu heiraten. Denn nur so kann sie mit einem Visum in die USA einreisen. Nach einigem Zögern willigt Robert in den ungewöhnlichen, aber doch lukrativen Deal ein. In der serbischen Hauptstadt angekommen, interessiert Robert sich zunehmend für das Leben und die einfachen Leute dort. Insbesondere die liebreizende Olga (Mirjana Karanovic), die Mutter von Branko, hat es ihm angetan. Was sich aber allmählich zu einem Problem entwickelt ...

Kritik: Die Geschichte spielt in den beiden Metropolen Belgrad und New York. Für einmal dienen diese Städte nicht als Kulisse für Hochglanz-Portäts. Wohl aus diesem Grunde wird uns die Handlung auf sympathische und realistische Weise nähergebracht. Der 1963 in Belgrad geborene und im ehemaligen Jugoslawien aufgewachsene Regisseur und Autor Darko Lungulov inszenierte eine einnehmende Tragikömödie, ganz im Stile eines Jim Jarmusch oder Aki Kaurismäki: Feinfühlig, lakonisch, mit hintergründigem Humor. Was wenig erstaunt, wurde doch der Film vom langjährigen Jim-Jarmusch-Produzenten Jim Stark koproduziert. Der überzeugende Debütfilm über einen wortkargen Antihelden wurde mit Recht bereits an diversen Festivals ausgezeichnet.

Fazit: Eine anrührende Beziehungskomödie, ironisch und mit einem guten Schuss Melancholie. Ein gelungener Mix aus serbischem, ‘hellschwarzem' Humor und amerikanisch-skurrilem Zynismus. Und mit zwei überaus charismatischen Hauptdarstellern: David Thornton ("Law & Order") und Mirjana Karanoviuc ("Das Fräulein").

Benny Furth