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Zimmer 202: Schriftsteller Peter Bichsel geht auf Reisen. Bedächtiges, sinniges Filmporträt (Trailer und Kritik)
Kritik: Erst nach langem Zureden und einigen ‚Wenn' und ‚Aber' war der Schriftsteller Peter Bichsel bereit, statt auf Papier nun vor der Kamera über Leben, Schreiben und die Gesellschaft zu reflektieren. Viel ist von ihm nicht zu sehen, dafür umso mehr zu hören. Analyse der eigenen Befindlichkeit, philosophisches Sinnieren über Ehe, Liebe und andere Leidenschaften - ohne schmückendes Beiwerk pointiert auf den Punkt gebracht. Und dies alles hinter den Gardinen von Zimmer 202, zwischen den Rauchkringeln seiner Parisienne auf einer Parkbank, oder beim Schlendern entlang der Bahngeleise am Gare de l'Est. Nie weit entfernt von seinem vertrauten Zimmer, immer in bedächtigem Tempo. Die Langsamkeit des Seins - denn Bichsel ist überzeugt, dass die kurze Zeit, die ihm noch bleibt, langweilig sein muss. Wäre sie kurzweilig, so bliebe ihm weniger Zeit. Filmemacher Bergkraut hat sich diesem eigenwilligen Rhythmus untergeordnet. Schade, denn angesichts des sichtlich zum Scherzen aufgelegten Schriftstellers hätte Eric Bergkraut sowohl in Bezug auf Schnitt und Inszenierung mehr wagen können. Wie zum Beispiel die Episode nach der Episode mit dem Ei...mehr darüber erfährt man im meinkino-Videobeitrag „Zimmer 202 - das Paris des Peter Bichsel".
Fazit: Wer Peter Bichsel einmal anders als auf dem Papier erleben möchte, dem sei diese Doku empfohlen. Ein bedächtiges Porträt, sparsam ergänzt durch Archivaufnahmen. Und ein bisschen Poesie schwingt immer mit - in den Bildern des erfahrenen Kameramannes Pio Corradi, und in der Musik von Sophie Hunger.
Mit Peter Bichsel an der Premiere in Solothurn ->Videobericht
Isabella Fischer |
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Zimmer 202 / Porträt-Doku / CH 2009 / Regie: Eric Bergkraut / mit Peter Bichsel, Peter von Matt, Peter Weber / Xenix Filmdistribution / 85 Minuten / Kinostart: 25. März 2010 | |
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