Greenberg: Verschroben-verklemmte, sarkastische Romantic-Comedy, ziemlich egozentrisch (Trailer und Kritik)

Der 40-jährige Ex-Musiker und jetzige Kunstschreiner Roger Greenberg (Ben Stiller, "Tropic Thunder") will nach einem Nervenzusammenbruch mit nachfolgendem Klinikaufenthalt eine Auszeit nehmen. Einfach nichts, aber gar nichts tun ist seine Losung. Er verlässt New York und quartiert sich bei seinem Bruder und dessen Familie in Los Angeles ein. Diese verbringen ihre Ferien in Vietnam. Sein jüngerer Bruder (Cris Messina, "Away We Go") ist selbstverständlich sehr erfolgreich, hat ein schönes Haus mit Swimming Pool und eine nette Haushalthilfe mit dem Namen Florence (Greta Gerwig, "Family Tree"). Die ist Babysitterin, Gassigeherin (mit einem Hund namens Mahler!) und einfach Mädchen für alles. Als Dank für freie Kost und Logis soll Roger eine schicke Hundehütte für Mahler bauen. Bald entsteht eine gewisse Zuneigung zwischen ihm und Florence, und sie verbringen die meiste Zeit zusammen. Da sowohl Greenberg wie auch die 25-jährige Florence nicht so recht wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen, ist in kürzester Zeit Chaos angesagt ...

Kritik: Aus dieser Betroffenheits-Story hätte der New Yorker Regisseur und Drehbuchautor Noah Baumbach einen passablen Film machen können, wie er das schon 2005 mit "Der Tintenfisch und der Wal" fertig brachte. Stattdessen inszenierte er diese Geschichte auf ähnlich verschrobene Art wie die Figur, die Ben Stiller zu mimen hatte. Echt schade. Denn als "Greenberg" liefert Stiller eine überraschend gute schauspielerische Leistung ab. Der Film kommt ab der ersten Minute nicht in Fahrt - man vermisst Tempo und hintergründigen Witz. Zudem wirkt die Romanze zwischen Greenberg und der weiblichen Hauptfigur Florence völlig unglaubwürdig. Man hätte dem Komiker Ben Stiller einen gelungeneren Einstieg ins dramatische Fach gegönnt.

Fazit: Eines haben die Hauptfigur Greenberg und der Film gemeinsam: sie kommen nicht vom Fleck. Besser als der Schreibende werden ihn sehr wahrscheinlich nur eingefleischte Ben-Stiller-Fans finden ...

Benny Furth