I love you Phillip Morris: Jim liebt Ewan: Überdrehte „Love-Story" der anderen Art (Trailer und Kritik)

Während seine Spielkameraden in Wolkengebilden nur harmlose Fabelwesen sehen, entdeckt der kleine Steven Russel darin kurlige Sexsymbole. Als Erwachsener führt Steven (Jim Carrey, "The Truman Show") ein geregeltes Leben mit Frau, Kind und sonntäglichem Gesang im Kirchenchor. Bis ein Autounfall ihm zu einer profunden Erkenntnis verhilft: er ist schwul. Er verlässt Heim und Herd und stürzt sich ins ‚heisse' Luxusleben von Florida, gibt haufenweise Geld aus und gelangt schon bald wegen seiner fragwürdigen Methoden zur Geldbeschaffung in den Knast. Dort lernt er seine grosse Liebe Phillip Morris (Ewan McGregor, "Ghost Writer") kennen. Fortan will Steven nur noch seinen Phillip glücklich machen. Doch damit fangen die Probleme für ihn überhaupt erst so richtig an...

Kritik: Nicht alle wahren Geschichten verdienen ein filmisches Gütesiegel. Jim Carey und Ewan McGregor ziehen zwar alle Register ihres schauspielerischen Könnens. Man kann sich jedoch des Eindrucks nicht erwehren, dass die beiden im wahren Leben offenbar auch Geldsorgen hatten, sonst hätten sie sich noch einmal überlegt, in das Filmprojekt „I love you Phillip Morris" einzusteigen. Dass der Name „Phillip Morris" der gleiche ist wie derjenige einer Zigarettenmarke, ist zweifellos nur Zufall. Mit Blick auf einen saftigen Product-Placement-Beitrag kann er doch nicht gewählt worden sein (!). Die grellen Florida-Farben wechseln ab mit sonnigem Gefängnis-Gelb. Das Blau des Himmels beendet schliesslich die Geschichte und man fragt sich: „So what?"

Fazit: Lustig? Mehr oder weniger. Für Liebhaber von schrillen, vor allem amerikanischen Genre-Streifen, sicher. Für alle anderen eher zweifelhaft. Oder auch anders gesagt: Geschmacksache!

Juliana Schwager-Jebbink