1986: Die „Uhr des jüngsten Tages" steht auf fünf vor zwölf. Sie zeigt den Stand der Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion an. Maskierte Superhelden sind Teil des alltäglichen Lebens. Als der Comedian (Jeffrey Dean Morgan) ermordet wird, beginnt der heruntergekommene, maskierte Rächer Rorschach (Jackie Earle Haley) zu ermitteln. Er entdeckt einen geheimen Plan: Alle Superhelden sollen verraten und getötet werden. Aufgrund dieser Erkenntnis verbündet er sich erneut mit den ehemaligen Mitgliedern der Superheldenliga. Die buntgemischte Gruppe, die schon in früheren Zeiten gegen das Verbrechen gekämpft hat, soll herauszufinden, welche Verschwörung hinter dem Mord steckt: Wer will die Wächter der Menschheit loswerden?
 
Nach endlosem Rechtsstreit fand die Graphic Novel „Watchmen", ein Kultcomic von Alan Moore („V wie Vendetta"), den Weg auf die grosse Leinwand. Lange galt der Comic als unverfilmbar. Aber Jungregisseur Zack Snyder („300", „Dawn Of The Dead") hat es geschafft, die kostümierten Pseudohelden, die in den zwölf Büchern geschilderte realistische Action, die vielschichtigen Charaktere und die düstere Atmosphäre in eine filmgerechte Geschichte umzusetzen. Der komplexe Plot ist visuell meisterhaft realisiert und erzählerisch mit viel Ironie durchsetzt. Zudem hat sich Snyder akribisch genau an die Vorlage gehalten. Regisseur Snyder: "Watchmen" nützt die Superhelden nicht als Ausgangspunkt einer Heldenstory. Stattdessen beleuchten wir, welche Auswirkungen sie auf die Gesellschaft haben, und wie die Bevölkerung auf Verbrecherjäger reagiert, die über dem Gesetz stehen". Lässt man sich auf diese Philosophie ein, erlebt man 160 atemberaubende, spannende Minuten ungewöhnliches Kino.
 
Fazit: Mutige Comicverfilmung, hervorragend umgesetzt. Ein visuelles Spektakel, das diesem Genre neue Massstäbe setzt. Nicht jedermanns Sache, aber auf alle Fälle für „Fans" ein „must".

Benny Furth