Bolt ist ein Superhund mit Superkräften, so glaubt man wenigstens in den ersten zehn Minuten des Streifens. Dann aber ändert sich die Sachlage: Es ist ein Film im Film. Wir waren bei den Aufnahmen zu einer TV-Serie dabei, deren "Hauptdarsteller" eben Bolt ist. Dieser Hund hat das Studio noch nie verlassen und ist überzeugt, dass seine Heldentaten real sind. Bei einem Ausbruch aus seiner Scheinwelt muss er dann die bittere Erfahrung machen, dass er halt keine übernatürlichen Kräfte besitzt. Im Laufe verschiedener Abenteuer und Gefahren die er dann brillant meistert, macht sich bei ihm die Erkenntnis breit, dass man nicht unbedingt Superkräfte braucht, um ein Held zu sein.
Animationstechnisch, mit einem guten Plot und liebevoll herausgearbeiteten Charakteren ähnelt "Bolt" in gewisser Weise den Pixar-Meisterwerken "Finding Nemo", "Ratatouille" oder "Wall-E". Was ja auch nicht verwunderlich ist, denn das neue Animationsabenteuer aus dem Hause Disney ist das erste unter der Anleitung von Pixar-Chef John Lasseter. Noch kommt es nicht an die erwähnten Filme heran, aber es ist doch eine gewaltige Steigerung zu früheren Disney-Werken festzustellen. Der humorvoll animierte Film ist auf jeden Fall ein echtes Familienvergnügen, wobei in der englischen Originalversion sowohl die Stimmen wie auch die Dialoge noch zusätzlich den Erwachsenen mit witzigen Seitenhieben auf Tinseltown Spass bereitet.
Benny Furth
Bolt / Animationsfilm / Regie: Byron Howard, Chris Williams / 85 Minuten / USA 2008 / mit den Stimmen von John Travolta, Miley Cyrus u.a. (in der 3-D-Version mit den deutschen Stimmen von Christian Tramitz, Vera Teltz u.a. ) / Verleih: Walt Disney Studios (Switzerland) / Kinostart: 22. Januar 2009.