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Gran Torino

 

Der in die Jahre gekommene Witwer und Korea-Veteran Walt Kowalski (Clint Eastwood), ein eigensinniger, chauvinistischer Menschenfeind, lebt einsam in der Vorstadt. Missmutig und misstrauisch beobachtet er die praktisch nur aus Immigranten bestehende Nachbarschaft. Er sieht zuerst unberührt zu, wie eine Jugendbande eine asiatische Familie drangsaliert. Als es ihm aber zuviel wird, beginnt er einen hartnäckigen Kampf gegen die brutale Gang ...
 
Erfolgs-Regisseur Clint Eastwood ("Million Dollar Baby") auch als Schauspieler wieder zurück auf der Leinwand: in einem Antirassismus-Drama. Zu Beginn des Films erhält man den Eindruck, der doch schon sichtlich ins Alter (78) gekommene Clint Eastwood habe eine selbstironische Tragikomödie inszeniert. Kernige Sprüche und humorvolle Szenen beherrschen die Leinwand. Dann wird es aber zusehends dramatischer. Der Nachbarjunge versucht, den Gran Torino, ein Superauto, von Walt Kowalski zu stehlen. Da gerät unvermittelt ein Gewehr ins Spiel. Ab dieser Sequenz wirkt der Hauptdarsteller und Regisseur Eastwood leicht unpassend in seiner Rolle. Auch die Story wirkt streckenweise zu konstruiert. Die Antirassismus-Idee geht zusehends in einem aufkommenden Heldenepos verloren. Die anfängliche Ironie verschwindet, die Figuren wirken plötzlich klischiert und die Geschichte endet gar ziemlich pathetisch.
 
Fazit: Gran Torino, eine Geschichte, die an Eastwoods berühmte Paraderolle erinnert; jetzt aber sinnt Clint Eastwood als Dirty „Old" Harry nicht nur auf Rache, sondern er weist auch menschliche Züge auf.  

Benny Furth

Gran Torino / Gesellschaftsdrama / Regie: Clint Eastwood / 116 Minuten / USA 2008 / mit: Clint Eastwood, Christopher Carley, Bee Vang, Brian Haley u.a. / Verleih: Warner Brothers Pictures / Kinostart: 5. März 2009.

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