Banner
Facebook Twitter

The Informant!

 
 

Was denkt sich Mark Whitacre (Matt Damon) nur dabei? Er hatte eine glänzende Karriere in einem Agrarkonzern vor sich - und jetzt verrät er plötzlich seinen Arbeitgeber an das FBI. Weil es um multinationale, illegale Preisabsprachen geht, sieht er sich bereits als aufrechten Einzelkämpfer, der am Ende mit einer Beförderung belohnt wird. Doch zunächst braucht das FBI handfeste Beweise. Whitacre ist sofort bereit, Gespräche mit verstecktem Recorder aufzuzeichnen. Das FBI findet jedoch bald heraus, dass dieser Hauptzeuge seine eigenen Unterschlagungen in der Firma verschwiegen hat. Weil Whitacre seine Aussagen immer wieder ändert, steht für die zuständigen Agenten das ganze Verfahren gegen den Agrarkonzern auf dem Spiel...

 

Die abstruse Geschichte hat tatsächlich stattgefunden, sofern man den Ausführungen des Buchautors Kurt Eichenwald „The Informant - A True Story" Glauben schenken darf. Regisseur Steven Soderberg („Che", „Ocean"-Trilogie) bringt nun Marc Whitacres Winkelzüge in den Jahren 1992 bis 1996 auf die Leinwand. Der hochkarätige Informant des FBI (dem notabene eine bipolare Störung und manische Depression attestiert wurde) nennt sich selbst Geheimagent 0014 - „doppelt so smart wie 007". Aber auch doppelt so geschwätzig! Und wenn der smarte Spitzel schweigt, so führt seine innere Stimme (als Off-Voice) den Zuschauer durch seine zunehmend undurchschaubaren und höchst verwirrenden Aktionen. Soderberg, bekannt für sein Streben nach grösstmöglicher Authentizität, verpflichtete Matt Damon für die Titelrolle. Damit Damon zu Whitacre wurde, hat sich der US-Schauspieler einige Kilos angefuttert. Trotzdem bleibt die Figur Whitacre blass und unnahbar. Dies liegt jedoch nicht am herausragenden Talent von Damon, sondern an der inkohärenten Inszenierung. Verzettelte Handlungsstränge und ein bunter Genre-Mix verderben leider den ganz grossen Kinospass.

 

Fazit: Persiflage auf Agentenfilme? Satire? Groteske? Komödiantische Farce? Soderbergs Film ist sowohl das eine wie das andere. Das macht „The Informant!" zwar unterhaltsam, vermag aber nicht wirklich zu überzeugen. Der ideale Film für Zuschauer mit Freude am Rätselraten.

 

Isabella Fischer

The Informant / Krimisatire / USA 2009 / Regie: Steven Soderbergh / mit Matt Damon, Scott Bakula, Melanie Lynskey u.a. / Verleih: Warner Bros. Pictures / 108 Minuten / Kinostart: 5. November 2009

Eure Kommentare

Log Dich ein für deinen Kommentar