Sommerferien irgendwo auf Sardinien. Gitti (Birgit Minichmayr „Der Knochenmann") und Chris (Lars Eidinger „Nur ein Sommer") verbringen diese Zeit in abgeschiedener Zweisamkeit. Sie sucht verzweifelt nach Klarheit. Er weiss nicht, was er will. Er mag sich auf keinen Fall festlegen. Da treffen sie ein anderes Paar, das das Leben anscheinend wunderbar im Griff hat. Das Selbstverständnis von Gitti und Chris beginnt zu wanken. Er wird immer forscher, sie immer unsicherer. Ein turbulentes Wechselspiel aus Nähe und Distanz, Intimität und Irritation bestimmt die restlichen Urlaubstage ...
  
In diesem intensiven, sehr realistischen Kammerspiel - herausragend gemimt vom Paar Minichmayr/Eidinger - befinden wir uns auf Sardinien. Die Handlung spielt mehrheitlich in einem engen Raum des elterlichen Ferienhauses. Dort entstehen Konflikte, die zuhause in der täglichen Routine meistens verborgen bleiben. Die gekonnt präzis beobachtende Regie lag in den Händen von Maren Ade, die auch das einfühlsame Drehbuch verfasste. 1976 in Karlsruhe geboren, ist "Alle anderen" ihr zweiter Film nach "Der Wald vor lauter Bäumen" (2003), ihrem Abschlussfilm an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Filmproduktion.

Fazit: Authentisch und subtil humorvolles Kammerspiel über Sehnsüchte eines Paares. Auf der Berlinale von Berlin erhielt "Alle anderen" den "Grossen Preis der Jury" und Birgit Minichmayr - wohl verdient - den "Silbernen Bären" als "beste Schauspielerin" für ihre radikale Darstellung der Hauptfigur Gitti.  

Benny Furth