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Le chat du rabbin (Die Katze des Rabbiners)

 

Le chat du rabbin: Liebevoller Aufruf zu mehr Menschlichkeit und Toleranz als turbulentes Zeichentrickabenteuer inszeniert! (Trailer und Filmkritik)


Inhalt: Algerien 1920. Die Katze des Rabbiners (le chat du rabbin) ist, mit Verlaub gesagt, ein ziemliches Mistvieh. Jedoch ein überaus sympathisches und diskussionsfreudiges. Nachdem sie den fürchterlich schwatzhaften Papagei der Familie, bestehend aus dem Rabbi und seiner Tochter, einfach aufgefressen hat — kann sie plötzlich sprechen. Ihre freigeistigen Gedankengänge kann der Rabbi aber gar nicht dulden und verbietet seiner Tochter den Umgang mit ihr. Um aber trotzdem bei ihr bleiben zu können, will die Katze ein guter Jude werden. Mit allem, was dazugehört. Und dies ist der Anfang einer abenteuerlichen Reise durch den Orient, durch Afrika und vor allem durch ein aberwitziges Katzenhirn ...

Kritik: "Le chat du rabbin" ist ein Zeichentrickfilm von Joann Sfar, gefertigt nach seinen eigenen Comics. Sfars gezeichnete und animierte Filmkunst ist weit entfernt von den vergleichsweise kitschig-lustigen Disney-Kinder-und Familienzeichentrickfilmen. Der mit intelligentem, vor allem verbalen Witz und viel zeichnerischer Poesie gefertigte Streifen verlangt einiges an politischem Wissen. Vielleicht liegt darin unser Zögern, diesen Film ALLEN ans Herz zu legen. Das Idealpublikum wäre die Familie, obwohl bekanntlich Erwachsene wenig Interesse an Zeichentrickfilmen haben und Kinder/Jugendliche wohl Spass am Comic hätten aber die politischen Untertöne nicht verstehen. „Le chat du rabbin“ ist ein ‚Nischenfilm‘. Es bleibt zu hoffen, dass dieses kleine Meisterwerk trotzdem ein grosses Publikum findet.  

Fazit: “Le Chat du Rabbin” ist ein turbulentes (Katzen-) Abenteuer, mit dem Regisseur und Autor Joann Sfar humorvoll für mehr Toleranz und Freundschaft unter den Völkern plädiert. Liebevoll gezeichnet und mit äusserst symphatischen Stimmen versehen. Ein ganz spezielles, kleines Zeichentrick-Filmjuwel.

Inside: Im Januar 2002 erschien der erste Band der Comicserie “Le chat du rabbin”, eine Mischung aus Voltaires Geist und jüdischer Kultur in Algerien. Neun Jahre und fünf Alben später haben sich die Comics weltweit über 900‘000 mal verkauft. Die Serie wurde in mehr als 15 Sprachen übersetzt. Nachdem Autor Joann Sfar bisher jegliche Vorschläge für eine Kinoadaption ablehnte, hat er sich letztendlich entschieden, den Film selber zu realisieren. 

Benny Furth

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Le chat du rabbin / Zeichentrickfilm (in 2D + 3D) / Regie und Drehbuch: Joann Sfar, Antoine Delesvaux / Frankreich 2011 / mit den Stimmen von: François Morel, Maurice Bénichou, Hafsia Herzi, Mathieu Amalric u.a. / Verleih: Pathé Films AG / 89 Minuten / Kinostart 15. September 2011

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