Chico & Rita: Animation für Erwachsene. Sexy, jazzig, nostalgisch, romantisch, kurz: wunderbar! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt:Kuba im Jahre 1948: Chico ist ein junger, talentierter Pianist mit grossen Träumen. Rita ist eine schöne Sängerin mit einer aussergewöhnlichen Stimme. Musik und romantische Sehnsucht bringen die beiden zusammen. Aber ihre gemeinsame Reise, bei der sie die kubanische Jazz-Bebop-Szene aufmischen, endet mit gebrochenen Herzen. Rita gelingt nämlich in New York der grosse Durchbruch. Ihre Liebe wird auf eine grosse Probe gestellt. Zwei leidenschaftliche Menschen versuchen in der Folge, sich in Liebe und Musik zu vereinen. Aller Widrigkeiten zum Trotz ...
Kritik:Nach dem leider viel zu wenig beachteten meisterhaften Zeichentrickfilm “L’Illusionnist” (2010) könnte „Chico&Rita“ dasselbe Schicksal erleiden. Beide Geschichten haben eines gemeinsam: Als Realfilm würden sie beim heutigen Kinopublikum niemals durchkommen. Zu kitschig und altmodisch sind sie gestrickt. Aber als bis in die kleinsten Details gefühlvoll gezeichnete Filmstorys – weit entfernt von Disney/Pixar-Werken oder bombastisch-raffiniertem 3D – sind es kleine, nostalgisch höchst unterhaltsame 2D-Filmjuwelen.
Fazit: Kann man eine nicht besonders originelle, gefühlvolle, aber knapp an Kitsch grenzende Geschichte im heutigen Kino gerne haben? Man kann, wenn sie sowohl musikalisch wie zeichnerisch so liebevoll und wunderbar umgesetzt ist wie in “Chico & Rita”.
Inside: Regisseur Fernando Trueba arbeitete für “Chico & Rita” mit dem berühmten Designer Javier Mariscal zusammen. Trueba selbst ist aber auch kein unbeschriebenes Blatt: 1992 gewann er mit seinem Film “Belle Epoque” den ‘Oscar’ für den ‘besten fremdsprachigen Film’. Mit “Chico & Rita” hat er nun auch den 25 ten ‘Goya’ (den spanischen Oscar) für den ‘Best Animated Feature Film’ gewonnen.
Benny Furth
Chico & Rita / Zeichentrickfilm / Regie: Fernando Trueba, Javier Mariscal, Tono Errando / Spanien 2010 / Musik: Bebo Valdés / Animation Direction: Manolo Galiana / Stimmen: Limara Meneses, Emar Xor Ona, Mario Guerra u.a. / Verleih: Praesens-Film AG / 94 Minuten / Kinostart 4. August 2011