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Khodorkovsky

 

Khodorkovsky: Dokfilm, fast so spannend wie ein Politthriller, aber brandaktuell und – Realität!  (Trailer und Filmkritik)

Verlosung von Premierentickets, 4. Oktober 2011 in Zürich   HIER


Inhalt: Es ist ein Fall, der weltweit für Aufregung sorgt: Mikhail Khodorkovsky, der bis dato mächtigste Oligarch der Welt und einst überzeugter Sozialist, wurde von Präsident Vladimir Putin zum Staatsfeind Nummer Eins erklärt. Er führte ein gutes Leben. Doch plötzlich ist es damit vorbei: Er sitzt seit Oktober 2003 in Haft. Die Anklage lautet auf Steuerhinterziehung. Sechs Jahre später wird er zu weiteren Jahren im Gefängnis verurteilt und dies aufgrund von Geldwäscherei und Unterschlagung. Warum kehrte er freiwillig von einer Geschäftsreise nach Russland zurück, obwohl er genau wusste, dass er bei seiner Ankunft sofort verhaftet werden würde? Wurde er ein Opfer der Regierung, der er ein Dorn im Auge war, oder sitzt er vielleicht auch zu recht hinter Gittern? An Khodorkovsky scheiden sich die Geister. Für die einen ist er ein charismatisches Phantom, ein Opfer. Man sah in ihm auch einen politischen Hoffnungsträger in ferner Zukunft. Für andere war er einfach ein Landesverräter. Doch was ist wirklich passiert?


Kritik/Fazit: Der Dokumentarfilm von Cyril Tuschi (Debüt 2004 mit “Sommerhundesöhne”) geht vielen Fragen nach und zeigt dabei auch den Aufstieg von Khodorkovsky zum Vorstandsvorsitzenden des heute insolventen Ölkonzerns Jukos. Über 150 Stunden an gesammelter Information hat Tuschi mit seinem nun fast zweistündigen Filmmaterial verarbeitet. Ohne mindestens ein bescheidenes Vorwissen fühlt man sich während den rund 111 Minuten etwas verloren. Wer sich jedoch auf die doch ‘angeblich’ wahre Geschichte einlässt, bekommt eine spannende, packende Dokumentation zu sehen. Tuschi bemüht sich, weitgehend neutral zu bleiben, und lässt daher auch beide Seiten zu Wort kommen. Man realisiert jedoch bald, dass Tuschi letzten Endes doch eine gewisse Sympathie für Mikhail Khodorkovsky hegt.  

Inside: Für viele Beobachter ist der Fall klar: Solange Putin an der Macht ist, wird Khodorkovsky nicht entlassen. Khodorkovsky bestätigt in einem Exklusiv-Interview am Ende des Filmes, dass er die Möglichkeit gehabt hätte zu fliehen, sich aber selber verteidigen wollte. Auch wenn sich jetzt herausstelle, dass dieser Wunsch naiv gewesen sei. Es sieht so aus, dass der prominenteste politische Gefangene Russlands voraussichtlich bis 2016 im Gefängnis ausharren muss ...

Benny Furth

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Khodorkovsky / Dokumentarfilm / Regie und Buch: Cyril Tuschi / Deutschland 2011 / mit: M. Khodorkovsky, Vladimir Putin, George W. Bush, Joschka Fischer, Pavel Khodorkovsky, Anton Drei u.a. / Verleih: Pathé Films AG / 111 Minuten / Kinostart 13. Oktober 2011

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