Mia (Katie Jarvis), fünfzehn Jahre alt, hübsch, trotzig, lebt mit ihrer Mutter Joanne (Kierston Wareing) und Schwester Tyler (Rebecca Griffiths) in einer Sozialwohnsiedlung in Essex, nordöstlich von London. Von der Schule ausgeschlossen, schlägt die Tage buchstäblich um die Ohren. Wütend auf die ganze Welt, legt sie sich mit allen an und teilt auch ganz schön aus. Sie träumt davon, einmal eine berühmte Tänzerin zu werden. Eines Tages bringt Mama einen neuen Lover (Michael Fassbender, „Inglorious Basterds") nach Hause. Alles scheint sich zum Guten zu wenden. Aber Mia traut dem plötzlichen Frieden nicht. Und es zeigt sich, dass das durchaus berechtigt ist ...
Das eindrückliche Coming-of Age-Jugenddrama lebt vor allem von der Hauptdarstellerin Katie Jarvies (Festival Edinburgh 2009, Beste Darstellerin), die unglaublich echt in ihrer Rolle wirkt. Regiefrau Andrea Arnold (Oscar für ihren Kurzfilm "Wasp"), die schon mit ihrem ersten Spielfilm "Red Road" 2006 in Cannes den Preis der Jury erhielt, erntete ihn auch dieses Jahr für "Fish Tank". Erneut gelang es ihr, berührendes Sozialkino zu realisieren, ähnlich der Tradition der englischen Regisseure Mike Leigh und Ken Loach. Zu absoluter Authentizität verhalf ihr dazu noch Kameramann Robbie Ryan, was die gelungene Realisierung einer heiklen Geschichte bestens abrundet.
Fazit: Ungeschönt packende wie auch einfühlsame und spannende Story über eine alleinerziehende Mutter, die mit ihrer Tochter im Teenageralter nicht zu Rande kommt. Herausragend die beiden Filmschauspieldebütantinnen Rebecca Griffith und Katie Jarvies, charismatisch Michael Fassbender.
Benny Furth |