Spezialagent Max Brogan (Harrison Ford, "Indiana Jones", "Star Wars") ist schon lange bei der Einwanderungsbehörde ICE (Immigations and Costums Enforcement). Seine Aufgabe: illegale Immigranten aufspüren, um sie wieder zurück in ihr Heimatland zu schicken. Kein Job für schwache Nerven und auch kein Job, der an ihm spurlos vorbeigeht. Mitleid mit einer jungen Mexikanerin (Alice Braga, „Blindness"), die ihren kleinen Sohn alleine in L.A. zurücklassen soll, bringt ihn in grosse Schwierigkeiten. Und da sind viele weitere Immigranten, die ebenfalls auf eine Arbeitserlaubnis oder auf die Einbürgerung warten. Manche von ihnen nehmen die Sache selbst in die Hand. Sie versuchen es mit Bestechung, Hochstapelei, Fälschungen oder schnellem Sex zu beschleunigen. Doch dies geht meistens nicht gut ...
In mehreren sich überschneidenden Storys erzählt Regisseur und Drehbuchautor Wayne Kramer („The Cooler") in ähnlicher Manier wie schon Paul Haggis mit dem oscarpreisgekrönten „L.A.-Crash" (2004), wie schwierig es ist, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erlangen. Und wie leicht es ist, ausgewiesen zu werden. Auch dieses Mal ist die Story in Los Angeles angesiedelt. Einer Stadt, scheinbar ideal geeignet, um mit seinem Mikrokosmos die Probleme der USA aufzuzeigen. Nicht allzu plakativ und Allgemeinplätze gekonnt umgehend versucht Kramer, Misstände anzuprangern. Alle Schauspieler ordnen sich bestens dem Plot in den verschiedenen Episoden unter. Selbst Harrison Ford, der eigentliche „Star" des Thrillers, hält sich zurück. So entstand ein beeindruckender Ensemblefilm, der sein Anliegen nicht ganz ausschöpft, phasenweise aber doch ziemlich unter die Haut geht.
Fazit: Gut gelungenes, realitätsnahes Episoden-Action-Drama, das nebenbei auch ein problematisches System kritisiert. Interessant inszeniert, mit einem durchwegs eindrücklich spielenden, hochkarätigen Schauspielerensemble.
Benny Furth |