Max (Max Records) hat nur Unsinn im Kopf. Daher schickt ihn seine alleinerziehende Mutter (Catherine Keener) zur Strafe ohne Abendessen ins Bett. Seine blühende Fantasie lässt ihn in einem kleinen Boot auf eine Insel gelangen, auf der eine Gruppe riesiger Fellmonster lebt: Die wilden Kerle! Rasch schwingt sich Max mit einem Zaubertrick zum König der Kreaturen auf und erlebt Tage voller Spass und Spiel. Die familiäre Einheit unter seinen neuen Freunden wird aber allmählich durch Missgunst und Anspruchsdenken entzaubert. Bald packt ihn daher das Heimweh und er beschliesst, sich so schnell wie möglich wieder auf die Heimreise zu begeben ...
Als Maurice Sendak 1963 das kuriose Bilderbuch präsentierte, fanden es viele Eltern wirr und furchterregend. Aber der 333 Worte zählende Klassiker eroberte die Kinderwelt im Nu. Die Gruppe der schaurig anzuschauenden Riesenviecher haben eben ein kindlich-naives Gemüt. Erstaunlich leichtfüssig realisierte Spike Jonze ("Beeing John Malkovitch") die vorgegebene Problematik der Geschichte von Max, der in einer Familie jedem und allen gerecht werden möchte. Die kindliche Gedankenwelt, die da auf der Leinwand erscheint, dürfte Erwachsene schmunzelnd an ihre Jugend erinnern. Die jüngeren Zuschauer hingegen werden ihre Riesenfreude an den kurligen Kreaturen haben, die im übrigen ‚handgefertigt' sind und nicht mit dem Computer generiert wurden.
Fazit: Unbändige, fantasievolle Jugendabenteuer, abseits gewisser Disney-Filme, die humorvoll und pädagogisch wertvoll für Gross und Klein inszeniert sind. Ein gelungenes Werk, das das Kind in uns samt Ängsten und Hoffnungen wunderbar widerspiegelt.
Benny Furth
Where The Wild Things Are / Fantasy-Abenteuer / Regie und Buch: Spike Jonze / USA 2009 / mit: Max Records, Catherine Keener, Steve Mouzakis, Mark Ruffalo u.a. / Verleih: Warner Brothers/ 101 Minuten / Kinostart: 17. Dezember 2009