The Next Three Days: Kombination Lovestory/Kriminaldrama, mimisch hervorragend interpretiert (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: College-Dozent John Brennan (Oscar-Preisträger Russell Crowe, “Gladiator”) sieht sich vor einer schier unlösbaren Aufgabe: Wie plant man einen Gefängnisausbruch, ohne je einen Tag hinter Gittern verbracht zu haben? Denn seine Frau Lara (Elizabeth Banks, “Meet Dave”) wurde aus heiterem Himmel wegen eines Mordes verhaftet, den sie nicht begangen haben will. Lara wird in letzter Instanz verurteilt und überlebt knapp einen Selbstmordversuch. Nun startet John eine irrwitzige und gefährliche Rettungsaktion mit Hilfe eines ehemaligen Gefängnisinsassen (Liam Neeson, “Schindlers List”). Eigentlich spricht alles gegen den Ausbruchsplan. Doch als Lara innert 72 Stunden in ein anderes Gefängnis verlegt werden soll, will John alles riskieren ...

Kritik: Wenn man mal davon absieht, dass dieser Film ein Remake ist, so ist “The Next Three Days” doch etwas ganz Neues: ein Einbruch-Ausbruch-Thriller! Auch wenn die Geschichte sehr realistisch inszeniert wird, hat sie doch ein paar Unglaubwürdigkeiten. Da wäre zum Beispiel die Wandlung eines gutmütigen Familienvaters in ‘no time’ zum wütenden Killer. Die Polizei ist wieder einmal dümmer als erlaubt dargestellt. Auch John Brennans unglaublich schnelle Lernfähigkeit für gewisse Tricks aus YouTube-Videos sind eher etwas skurril.

Fazit: Mit “The Next Three Days” versuchte Oscar-Preisträger Paul Haggis (“L.A. Crash”) ein Liebes- und Familiendrama mit einem Thriller zu kombinieren. Was ihm trotz einer teilweise ziemlich unglaubwürdigen Story vor allem wegen den guten Schauspielleistungen recht gut gelungen ist. Packend vor allem wegen den vielen unvorhergesehenen Wendungen,  die er als Drehbuchautor eingebaut hat. So entwickelt sich seine Idee ‚Ein Mann, der zwischen Recht und Gerechtigkeit abwägen muss’ trotz erheblicher Laufzeit spannend bis zum Happy-End.

Inside: “The Next Three Days” ist ein Remake des französischen Thrillers “Pour Elle” (“Ohne Schuld”/2008) von Fred Cavayé, damals vom Duo Vincent Lindon und Diane Kruger interpretiert. Das nun auf Hollywood getrimmte Drehbuch hat der 1953 im kanadischen Städtchen London geborene Regisseur Paul Haggis gekonnt umgeschrieben. Haggis ist übrigens der erste Drehbuchautor, der zwei Academy-Awards in Folge gewinnen konnte: für “L.A. Crash” und “Million Dollar Baby”.

Benny Furth