Maschi contro Femmine: Karikatur italienischer Machos und Signore in Lebenskrisen. Turbulent, deftig (Trailer und Filmkritik)
Inhalt:Walter (Fabio De Luigi) leidet unter Sex-Entzug, denn seine Frau Monica (Lucia Ocone) hat nur noch Augen für das gemeinsame Baby. Das Paar leidet unter Stress und Schlafentzug. Walters Freunde raten ihm, eine Affäre einzugehen.
Diego (Alessandro Preziosi) lebt ein Leben als Playboy und schleppt jede Nacht ein anderes Mädchen in seine Wohnung. Was seine Nachbarin Chiara (Paola Cortellesi) ganz schön stresst.
Die lesbische Marta (Chiara Francini) und Hetero Andrea (Nicolas Vaporidis) wohnen zusammen. Beide wurden soeben von ihren Freundinnen verlassen und haben sich neu verliebt – in die gleiche Frau.
Die ehemalige Schönheitskönigin Nicoletta (Carla Signoris) ist in der Midlife-Crisis. Selbstzweifel plagen sie, als sie ihren Mann mit einer heissblütigen Schönheit erwischt.
Kritik: Mamma mia, was für ein Film! Der etwas emotionale Einstieg sei mir verziehen. Aber Fausto Brizzis neuster Streich kann wohl nur mit viel italienischem Blut in den Adern so richtig genossen werden. Der ‚Regista’, der mit seinen Komödien in Italien immer wieder für Furore sorgt, nimmt mit „Maschi contro Femmine“ den Kampf zwischen den (italienischen) Geschlechtern ziemlich deftig aufs Korn. Kein Stereotyp bleibt in diesem ‚tette e culo’ (titts & ass)-Streifen verschont. Von der „erektilen Funktionsstörung“ über unzählige Variationen von Schimpfwörtern bis hin zum Massageöl mit Rosmarin ist alles sehr sehr italienisch. Und sehr sehr grenzwertig. In vier Handlungssträngen angelegt offenbart sich dem Zuschauer allerlei Nöten der südländischen Seelen. Wobei nur die eine Episode mit Nicoletta und ihrem heimlichen Bewunderer als originell bezeichnet werden kann. Und das Filmende, das will nicht so richtig zu diesem Italo-Spektakel passen. Denn dieses ist allzu amerikanisch geraten – sentimental. Übrigens: Aufgrund des überwältigenden Erfolges von Teil 1 in Italien werden wir noch in diesem Jahr mit der Fortsetzung „Femmine contro Maschi“ beglückt.
Fazit: Als wärs ein Video aus Berlusconis privater Sammlung! Viel nackte Haut, ein herziges Bambino, zahlreiche ‚Stronzis’ und jede Menge italienischer Theatralik. Für einmal südländisches Zoten-Kino, das nicht allzu ernst genommen werden sollte. Ein ‚dovere’ für unerschütterliche Italien-Fans, und solche mit Sinn für mediterrane Klischees.
Isabella Fischer
|