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Songs of Love and Hate

 

Songs of Love and Hate: Subtil inszeniertes Drama über Macht und Ohnmacht in Eltern-Kind-Beziehungen (Trailer und Filmkritik)

 

Inhalt: Lilli (Sarah Horváth) wird erwachsen. Ihr Vater Rico (Jeroen Willems) meidet es, mit ihr herumzutollen. Neuerdings wird zu Hause die Badezimmertüre geschlossen. Lilli ist verwirrt über die Entwicklung, pendelt emotional zwischen Liebesbedürftigkeit und Aggression. Sie spürt, dass sich die ehemals innige familiäre Bindung unwiderruflich verändert. Mit zunehmend drastischeren Aktionen kämpft sie gegen die Vertreibung aus dem kindlichen Paradies – und das ganze Familiengefüge gerät durcheinander…

Kritik: „Wichtig ist mir, dass es in diesem Film nicht darum geht, eine besonders grausame Familiensituation zu schildern. Vielmehr versuche ich, über das Unausgesprochene, das, was nicht sein darf, zu erzählen“, so die Regisseurin Katalin Gödrös über ihre dritte, grosse Regiearbeit. Die an der Filmakademie Budapest ausgebildete Zürcher Regisseurin beweist mit „Songs of Love and Hate“, dass sie nicht nur über eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe verfügt, sondern auch ein gutes Gespür hat für subtile Inszenierungen fern jeglicher Effekthascherei und ohne voyeuristische Ansätze. Ihr zur Seite ein bewährtes Schauspielensemble aus mehrheitlich deutschen Künstlern. Auch wenn das Thema von universaler Bedeutung ist, so fragt man sich doch, weshalb in einer ländlichen helvetischen Umgebung alle Protagonisten ein geschliffenes Hochdeutsch sprechen. Ebenfalls ‚gschpässig’ ist der englischsprachige Filmtitel. Aber vielleicht finden Sie ja heraus, was damit gemeint ist...    

Fazit: Präzise beobachtetes Psychogramm einer von Ängsten und Zweifeln geprägten Jugendlichen. Differenziert, ambitioniert, stellenweise etwas zu konstruiert. Mit tollen Schauspielern, deren gepflegte deutsche Bühnensprache nicht so recht in die Tessiner Weinberge passt.

 

Isabella Fischer  

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Songs of Love and Hate / Drama / CH 2010 / Regie: Katalin Gödrös / mit Sarah Horváth, Jeroen Willems, Joel Basman u.a. / Verleih: Filmcoopi Zürich / 89 Minuten / Kinostart: 27. Januar 2011

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