The Lovely Bones: Peter Jacksons bewegende Mischung aus Drama, Fantasie und Poesie (Trailer und Kritik)

Vorort einer Kleinstadt in Pennsylvania, anfangs der 70er Jahre. Susie (Saoirse Ronan) lebt mit ihren jungen Eltern (Rachel Weisz, Mark Wahlberg) und zwei Geschwistern eine unbeschwerte Pubertät. Bis eines unheilvollen Tages die lebenslustige Vierzehnjährige vom unscheinbaren Mr. Harvey (Stanley Tucci), einem Nachbarn der Familie, in eine Falle gelockt und ermordet wird. Susie schwebt aber nicht direkt ins himmlische Jenseits, sondern ihre Seele verharrt in einer Zwischenwelt. Dort nehmen ihre Wünsche, Ängste und Emotionen eine fantastische Gestalt an. Von dieser spirituellen Warte aus kann sie beobachten, wie ihre Lieben trauern. Aber auch wie die Polizei vergeblich nach dem Mörder fahndet. Mit Rachegefühlen versucht sie ihren Vater auf die Spur ihres Mörders zu lenken ...

Kritik: Kenner erwarten bei dieser Bestseller-Verfilmung etwas anderes von "The Lord of the Rings"-Macher Peter Jackson. Nämlich eine ähnliche Inszenierung wie bei einem seiner ersten Werke, dem sensiblen Debütfilm von Kate Winslet "Heavenly Creatures" (1994). Dies verspricht auch das Engagement einer neuen, jungen Schauspielerin in der Hauptrolle: der Irin Saoirse Ronan ("Atonement"). Die Erwartungen werden aber nur zum Teil erfüllt. Zwar überzeugt die junge Darstellerin in jeder Hinsicht, und auch der Bösewicht wird von Stanley Tucci gut interpretiert. Die Darsteller der Eltern (Weisz/Wahlberg) wirken hingegen eher unnatürlich. Die Adaption des Buches von Alice Sebold, bei dessen Inhalt Jackson einige wenige Veränderungen anbrachte, zerfällt in zwei Teile. Die berührende Familiengeschichte auf der einen, die kitschige Himmelsgeschichte auf der anderen Seite.

Fazit: Eine zwiespältige Story, ebenso zwiespältig inszeniert. Leider ein nicht durchgehend gelungener Mix aus emotionaler, realistischer Rührseligkeit und hollywoodschem Fantasy-Kitsch. Veredelt durch die wunderbare Interpretation der Hauptfigur durch Saoirse Ronan.

Benny Furth