The Last Exorcism: Überraschend: Von ironischer Pseudodok zum klassischen Horrormovie (Trailer und Filmkritik)
Der weit gereiste Prediger Cotton Marcus (Patrick Fabian, “End Game”) wird von schweren Schuldgefühlen geplagt. Denn seine Teufelsaustreibungen fabriziert er gekonnt als reine Illusion. Doch die bibeltreuen Anhänger in der Gemeinde glauben fest an ihn und bezahlen seine Arbeit mit teurem Geld. Bei seinem allerletzten Exorzismus will er nun endgültig den Schwindel durch ein Fernsehteam aufdecken lassen. Zusammen besuchen sie die Farmerstochter Nell Sweetzer (Asley Bell, “Stay Cool”), die vom Teufel besessen zu sein scheint. Zuerst inszeniert er wie gewohnt seine Show. Doch in der Folge entwickelt sich diese anders als von Marcus geplant ....
Kritik: Wer den kommerziell sehr gekonnt gemachten Trailer im Vorfeld gesehen hat, erwartet einen gewöhnlichen Horrorfilm, ganz in der Art der bisherigen Exorzisten-Movies. Aber “The Last Exorcism” überrascht dann doch als ein ganz anderer Film. Was aus der Story wie eingangs geschildert nicht ersichtlich ist: sie sollte zwingend mit einem ironischen Auge betrachtet werden. Sogar die in der zweiten Hälfte gezeigten Schockelemente entbehren nicht amüsanter Nebenwirkungen. Der Horror-Thriller wurde stilvoll fotografiert, originell in Szene gesetzt und mit begabten Darstellern besetzt. Eine mit kleinem Budget realisierte, feine, überaus gelungene Gruselsatire, die sowohl amüsiert wie auch Gänsehaut auslöst. Eine doch unübliche Kombination!
Fazit: “The Last Exorcism”, das sind eigentlich zwei Filme. Die erste Hälfte, also der erste Film, ist teilweise recht witzig und ironisiert das Genre in einer Art ‘Mokumentary’. Die zweite Hälfte wird dann auf spannende Weise ‘grausig’ und ‘grauslicher’. Gefilmt in einer Art Hand-Made-Horror-Movie à la “The Blair Witch Project”. Die gewagte Kombination wäre mit den knapp 84 Minuten und 18 Sekunden fast perfekt gelungen, hätte Regisseur Daniel Stamm nicht ein unsägliches Ende angehängt!
Inside: Regisseur Daniel Stamm (“A Necessary Death”, 2008), geboren und aufgewachsen in Hamburg. Er absolvierte die Drehbuch-Klasse an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg und zog danach sofort nach Los Angeles, wo er am American Film Institute Regie studierte. “The Last Exorcism” gilt bei den Fans bereits als Kultfilm.
Benny Furth
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