Tamara Drewe: Brillante schwarze Komödie in englischer Landschaft (Trailer und Kritik)
Das Dörfchen Ewedown wird durch die Rückkehr der in ihrer Pubertät noch mit Knollennase ausgestatteten und unstillbaren Hunger nach Sex getriebenen Tamara Drewe (Gemma Arterton) rüde aus dem ländlichen Schlaf geweckt. Tamara, jetzt mit einer neuen Nase versehen, hat sich zu einer blühenden Schönheit entwickelt. Zurückgekehrt ist sie lediglich, um das verfallene Haus ihrer verstorbenen Eltern zu renovieren und es zu verkaufen. Doch es kommt anders: Die Männer im Haus ‚Stonefield’, einer vom Bestseller-Autor Nicholas Hardiment (Roger Allam) und seiner Frau Beth (Tamsin Greig) geführten Schriftstellerkolonie, erliegen reihenweise Tamaras Charme. Die Frauen jedoch sehen in ihr ausschliesslich die Verführerin. Kurz: Die Ruhe ist dahin. Zahlreiche Verstrickungen und Verwirrungen, doch letztlich landet die schöne Journalistin dort, wo sie sich in ihrer Jugend einst hinträumte…
Kritik: Mit "Tamara Drewe" hat sich Regisseur Stephen Frears („Cheri“, „The Queen“) einen Stoff ausgesucht, der witziger und ironischer nicht sein könnte. Das Drehbuch wurde nach dem Comic der wichtigsten zeitgenössischen Cartoonistin und Comic-Zeichnerin Englands, Posy Simmonds, verfasst. Wie Simmonds ist auch Frears ein ausgewiesener Kritiker der gesellschaftlichen Verhältnisse im Vereinigten Königreich. Die bitterböse Satire lebt jedoch von den Charakteren, und da hat Frears die richtigen Protagonisten gefunden. Speziell zu erwähnen ist Gemma Arterton in der Rolle der Tamara (im September 2010 wurde sie in London anlässlich der 'GQ Men of the Year-Awards' zu 'Frau des Jahres' gekürt; man kann dieser Wahl nur zustimmen). Einfälle, wie die von Eier-werfenden Teenagers oder einer wildgewordenen Kuhherde, die das Leben der braven englischen Bourgeoisie erschüttern, machen den Film zusätzlich zum Kino-Erlebnis!
Fazit: Stephen Frears ist eine einmalige ‚pastorale Komödie’ (so Frears) gelungen. Es ist zu hoffen, dass Gemma Arterton als sexy und intelligente "Tamara Drewe" weiterhin das englische Landleben aufmischt!
Juliana Schwager-Jebbink
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