Konferenz der Tiere: Kinderbuchadaption als intelligent-witziger 3D-Familien-Animations-Spass (Trailer und Filmkritik)

Die Tiere in der afrikanischen Savanne wundern sich, wo das Wasser bleibt. Ihr Durst wird immer grösser. Das Erdmännchen Billy und der friedliche Löwe Sokrates ziehen los, um das letzte Wasserloch zu suchen. Dabei treffen sie auf den gallischen Hahn Charles, eine Eisbärin, ein Känguru und zwei Galapagos-Schildkröten. Sie erfahren, dass der Hotelier Smith einen gewaltigen Staudamm bauen liess, und alles Wasser für eine Luxusherberge verschwendet. Und ausgerechnet dort halten Politiker eine Konferenz zum Schutz der Umwelt ab. So planen denn die Tiere ihre eigene Konferenz. Dabei appellieren sie an alles was laufen, fliegen, trampeln oder kriechen kann, sich zur Wehr zu setzen. Eine turbulente Offensive beginnt ....

Kritik: Als Hauptthema in einem Unterhaltungs-Animationsfilm eine handvoll bornierte Politiker, die in einem Luxushotel über den Umwelt- und Klimaschutz diskutieren? Warum nicht, wenn, wie in “Konferenz der Tiere”, die Sache pfiffig und intelligent in einer kindergerechten Geschichte eingebettet ist! Im Gegensatz zum bereits 1969 verfilmten Kästner-Bestseller, damals nahezu ein politisches Manifest, haben die beiden deutschen Regisseure die Originalfabel gekonnt aktualisiert. Die halbwegs utopische, ökologische Botschaft wurde zudem heiter, rasant und perfekt animiert. Zusätzlich verknüpft mit einer einnehmenden Vater-Sohn-Geschichte. Eine erfrischende Grossleinwand-Produktion.

Fazit: Dem deutschen Regieduo Tappe und Klooss (“Urmel, voll in Fahrt”) ist es gelungen, eine witzige und intelligente Ökobotschaft originell in eine amüsante und unterhaltende Umsetzung des gleichnamigen Kinderbuches von Erich Kästner zu integrieren. Aufgrund des aktuellen Themas als Familienunterhaltung bestens geeignet. Aber auch dank vielen liebenswerten CGI-Helden, bezaubernd realistisch gefertigten Landschaften und einer perfekten, modernen 3D-Animationstechnik.

Inside: Erich Kästner schrieb gegen Ende der Vierzigerjahre das weltweit berühmte Kinderbuch. Die Welt stand damals kurz vor einem Atomkrieg. Das Thema ‚Abrüstung’ änderten die beiden Regisseure 60 Jahre später in Klimawandel und Zerstörung der Umwelt ab. Mehr als drei Jahre wurden in den ersten europäischen 3D-Animationsstreifen investiert.

Benny Furth