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The American: Ästhetisiertes Psychogramm eines Killers - ohne Clooney unvorstellbar. (Trailer und Filmkritik) Verlosung von Tickets im September ->HIER
Kritik: Anton Corbijn? Seines Zeichens Starfotograf, Graphik-Designer und Regisseur. Der Niederländer wäre kein ‚Star', hätte er nicht ein ausgeprägtes Gespür für Bilder und Inszenierungen. Dass er auch in der siebten Kunst zu reüssieren vermag, beweist sein vielbeachtetes und mit Preisen ausgezeichnetes Kinodebüt „Control" (2007). Vom Musikerdrama direkt zum Killer-Thriller. Vom unbekannten Nachwuchsschauspieler Sam Riley zum Weltstar George Clooney. Ein ambitioniertes Projekt, das nur halbwegs gelungen ist. Basierend auf der Romanvorlage „A Very Private Gentleman" von Martin Booth spielt Clooney ‚den Amerikaner', einer, der sich auf letzter Mission befindet. Wortkarg, mit steinernem Gesichtsausdruck und ziemlich hölzern. Eine nahezu meditative Langsamkeit des Seins, von präzise komponierten Bildern umrahmt. Mehr Gemälde, denn filmische Narration. Auch wenn George Clooney das Beste aus seiner Rolle macht - als smarter Vielflieger, Gauner mit Sexappeal oder hartnäckiger Anwalt ist er überzeugender. Und „The American" ohne den Hollywoodstar Clooney, das wären dann nur noch 104 Minuten schöne Bilder eines hochbegabten Fotografen.
Fazit: Ein Psycho-Thriller mit Fokus auf subtiler Inszenierung. Tolle Kamera, stimmiger Soundtrack, spärliche Dialoge. Mässig spannend und stellenweise zu pathetisch. Ein klassisches Star-Vehikel: ohne Clooney würde von „The American" ausser den schönen Bildern nicht viel in Erinnerung bleiben.
Inside: Ihnen kommt die Story dieses einsamen Killers bekannt vor? 1967 inszenierte Jean-Pierre Melville nuanciert und virtuos „Der eiskalte Engel / Le Samourai" mit Alain Delon als Auftragskiller Jef Costello. Auch Melvilles Hauptfigur ist Einzelgänger, auf der Flucht, spricht kaum ein Wort, und wird zum Filmende durch eine Kugel niedergestreckt.
Isabella Fischer
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The American / Thriller / USA 2010 / Regie: Anton Corbijn / mit George Clooney, Violante Placido, Thekla Reuten u.a. Filmmusik von Herbert Grönemeyer / Verleih: Ascot Elite / 104 Minuten / Kinostart: 16. September 2010 | |
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