Hanni & Nanni: Gelungene Leinwandadaption von Enid Blytons Zwilling-Bestseller (Trailer und Filmkritik)

Die beiden blonden Mädchen gleichen sich aufs Haar und sind unzertrennlich. Täglich hecken die wilden, frechen Zwillinge etwas Neues aus. Die Welt von “Hanni & Nanni”, die besteht aus heimlichen Mitternachtspartys, übermütigen Schulstreichen und gewagten Sportwettkämpfen. Doch eines Tages fliegen sie völlig zu Unrecht aus ihrer geliebten Schule. Ihre überraschten Eltern (Heino Ferch/Anja Kling) entscheiden sich daraufhin, dass sie ins strenge Internat Lindenhof gesteckt werden müssen. Die sanftmütige Hanni knüpft dort erste Freundschaften, die forsche Nanni hingegen tut sich recht schwer mit der Eingewöhnung. Bis eines Tages ...
 

Kritik: “Hanni & Nanni” ist eine modernisiert-adaptierte Filmversion einer etwas altmodischen Kinderbuchreihe, vor 50 Jahren von der britischen Schriftstellerin Enid Blyton zu Papier gebracht. Die Regisseurin Christine Hartmann, die im Jahre 2000 mit “Es  geht nicht immer um Sex” debütierte, sass auch bei verschiedenen TV-Serien auf dem Regiesessel (“Tatort”, “Polizeiruf 110”). Ausser dass Handys, I-pod und andere, heute übliche elektronische ‚Dinge’ vorkommen und die Story von England nach Deutschland verpflanzt wurde, beschränkt sich die Erneuerung nur noch auf die musikalische Untermalung. Ansonsten sind die Charaktere die gleichen harmlosen geblieben, die in den Originalbüchern vorkommen. Tiefgründiges, das man hätte einbringen können, wie Klassenunterschiede, Erwachsenwerden, Mutter-Tochter-Konflikt und ähnliches, wird nur oberflächlich angepeilt, der puren Unterhaltung wegen aber nicht hinterfragt.

Fazit: Die “Hanni & Nanni”-Buchverfilmung hat eine Zielgruppe, und die heisst Kinder. Erwachsene werden mit dem wenig tiefgründigen Humor, der nicht gerade originellen Verwechslungskomik und den zuweilen unmotivierten Handlungssprüngen- und Strängen ihre Mühe haben. Die in die Jahre gekommenen Abenteuer der Buch-Zwillinge (Erstdruck auf Deutsch 1965) wurden mehr oder weniger der heutigen Zeit angepasst, was die leicht angestaubte Story familiengerecht macht. Erfrischend ist vor allem das natürliche Spiel der Münster-Zwillinge.

  
Benny Furth