Ponyo: Eindrücklich-klassische 2-D-Umsetzung von Anime-Meister H.Miyazaki (Trailer und Filmkritik)
Der fünfjährige Sosuke will mit seinem Segelboot in See stechen. Da entdeckt er am Strand ein kleines Goldfischmädchen, das sich fatalerweise in einem Konfitürenglas verfangen hat. Es gelingt ihm, dieses zu retten, und er nennt es ‘Ponyo'. Dank seines neuen Freundes lernt der zierliche Fisch in der Folge die Überwasserwelt kennen, lernt sprechen und essen. Doch der unerwartete Zauber findet ein jähes Ende, als der wutentbrannte ‘Vater' Fujimoto, der Herrscher der Meere, seine ‘Tochter' wieder findet und nach Hause zurückholt. Aber Ponyo träumt davon, ein Mensch zu werden, entflieht - und ein noch grösseres Abenteuer beginnt ...
Kritik: "Gake no Ue no Ponyo", so heisst der vollständige, japanische Originaltitel von Hayao Miyazakis neuntem Kinospielfilm. Bei seinen Produktionen fallen vor allem die äusserst liebevoll umgesetzten Details auf. "Ponyo" ist schlicht, sowohl in der Geschichte wie auch in der Realisierung. Auffallend: In vielen Fantasy-Sci-Fi-und Animationsfilmen bildet das Meer nur eine Kulisse für die Geschichte. Miyazakis Meer hingegen ist künstlerisch verfremdet und wird selbst zum Hauptdarsteller. Mit kindlichen Augen betrachtet - auch die Erwachsenen sind damit gemeint - ist der Film trotz aller Schlichtheit sehr fantasievoll und auf eine unterhaltsame Art vielschichtig.
Fazit: Frei nach Hans Christian Andersens "Die kleine Meerjungfrau", hat der japanische Anime-Meister dieses Mal eher an die kleinen Zuschauer gedacht. Und dies nach einigen Meisterwerken wie "Prinzessin Mononoke", die Jung und Alt begeisterten. Hayao Miyazaki beeindruckt mit zeitlos schönen, handgezeichneten Bildern, ohne Computer-Animation. Ganz nebenbei flechtet er zudem eine vor allem für Kinder verständliche Öko-Botschaft ein.
Inside: Die Ghibli-Studios, die diesen Film produziert haben, stellen seit jeher ausschliesslich handgefertigte Zeichentrickfilme her. Was viele nicht wissen: Regisseur und Drehbuchautor Hayao Miyazaki (68) ist nicht nur Mitbegründer der Ghibli-Studios, er veröffentlichte ausserdem diverse Gedichtbände und Essays, ebenfalls etliche Gemälde, und er entwarf zahlreiche von professionellen Architekten viel beachtete Gebäude. 2005 erhielt er in Venedig den ‘Goldenen Löwen' für sein Lebenswerk.
Benny Furth
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