Micmacs - Uns gehört Paris!: Überaus witzig-schräge, bunte Kinofantasie aus Frankreich (Trailer und Kritik)
Bazil (Dany Boon, "Bienvenue chez les Ch'tis") tritt eines schönen Abends vor die Tür seiner Pariser Vorstadt-Videothek, um frische Luft zu schnappen. Und was geschieht? Eine verirrte Kugel aus einer Pistole trifft seinen Kopf. Dumm gelaufen - finden die Ärzte, auch weil sie die Kugel nicht entfernen können. Da Bazils Leben aber nicht in Gefahr ist, wird er als ‘gesund' aus dem Spital entlassen. Bazil verliert kurz darauf Job, Freunde, Wohnung, und taucht unter. Bei Canaille (Jean-Pierre Marielle) und einer Gruppe kauziger Aussenseiter findet er ein neues Zuhause. Ein Mitglied der ‚Bande' ist die biegsame Mademoiselle Kautschuk (Julie Ferrer), die schnell sein Herz erobert. Für ein Happy-End ist es aber noch zu früh. Bazil hat vorher noch eine Mission zu erledigen. Zusammen mit seinen Kumpanen will er die französische Waffenlobby schädigen und enttarnen ...
Kritik: Der französische Regisseur und Drehbuchautor Jeunet ist ein ganz spezieller ‘Kinofreak'. Mit Unterstützung seiner Kameramännern - für „Micmacs"führte Tetsuo Nagata die Kamera - realisiert Jeunet immer wieder Filme mit traumähnlichen Szenen. Was visuell eine äusserst originelle Atmosphäre schafft. Schon mit "Le fabuleux destin d'Amélie Poulin", bei uns als "Amélie" ein Kinohit, bewies er sein Faible für ungewöhnliche, schräge Romanzen. So eben auch wieder mit "Micmacs", was aus dem französischen übersetzt etwa "kleine Intrigen" bedeutet. Mit solchen schlägt die zufällig zusammengewürfelte Bande ihren ‘Gegnern' während des ganzen Filmes denn auch immer wieder ein Schnippchen. Es ist eine burleske Grossstadt-Fabel, die wunderbar komödiantisch zeigen will, wie eine kleine Gruppe von ‚Verrückten' eine grosse Gruppe von ‚Bösewichten' überlistet. Eine verdrehte Comédie, die man als muntere, poetische Sozialsatire bezeichnen kann.
Fazit: Skurril und auch poesievoll bis in die kleinsten Details, was man ja von Regisseur Jean-Pierre Jeunet seit "Delikatessen" gewöhnt ist. Mit der Comédie "Micmacs a tire-larigot" gelingt ihm eine weitere witzig-schräg amüsierende Kinofantasie. Vor allem ein Film für geneigte Kinobesucher- und Besucherinnen, die etwas mehr als nur puren Klamauk erwarten.
Benny Furth |