Le père de mes enfants: Beeindruckend-eindrückliches Familien-Drama eines passionierten Filmemachers (Trailer und Kritik)
Der charismatische Filmemacher Grégoire Canvel (Louis-Do de Lencquesaing) ist Inhaber einer kleinen Pariser Produktions-Firma. Sein Beruf ist seine Passion. Grégoire hat zwar ungewöhnliche, ambitionierte Pläne, doch die Firma steckt in der Krise. Seine drei Töchter und seine Frau kennen ihn nur als liebevollen Familienvater, den sie fast nie zu sehen bekommen. Denn die meiste Zeit ist er mit seinem Handy beschäftigt, und schlägt sich mit Finanzierungsproblemen herum. Diese verschweigt er jedoch gegenüber seiner Familie. Bis ihm eines Tages alles zuviel wird ....
Kritik: "Le père de mes enfants" ist der zweite Kinofilm der jungen französischen Regisseurin Mia Hansen-Love nach "Tout est pardonné" (2006). Mit viel Liebe hat sie dieses Drama über die Liebe zum Kino inszeniert. Schnörkellos schildert sie die Risiken einer Filmproduktion. Diesem Thema widmeten sich bereits grosse französische Regisseure wie Agnès Varda und Eric Rohmer. Hansen-Love erzählt auf kluge und realistische Weise die Geschichte aus zwei Perspektiven: die des depressiven, rastlosen Vaters und die seiner Frau (Chiara Caselli, "Birdwatchers") und seiner Kinder. Der Film ist glaubwürdig, weil er stellenweise an das Schicksal des französischen Filmproduzenten Hubert Balsan erinnert, der 2005 Selbstmord beging.
Fazit: Eine aufwühlende Histoire, in der die Passion fürs Kino im Mittelpunkt steht. Cinéasten werden diese Geschichte eines Filmproduzenten, der zwar gute Filme macht, sich finanziell aber dabei ruiniert, als sehr realistisch akzeptieren. Auch dank der Detailtreue und der schauspielerischen Überzeugungskraft aller Beteiligten. Beeindruckt vor allem aber durch den Hauptdarsteller Louis de Lencquesaing ("La femme invisible"). Ein echtes Arthouse-Movie-Erlebnis.
Benny Furth
Le père de mes enfants / Familien-Drama / Regie und Buch: Mia Hansen-Love / D-Frankreich 2009 / mit: Louis-Do de Lencquesaing, Chiara Caselli, Alice Gautier, Alice de Lencquesaing u.a. / Verleih: Frenetic Films / 112 Minuten / Kinostart: 12. August 2010