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Ma part du gâteau

 

Ma part du gâteau: Amouröse Begegnung von Putzfrau und Börsenspekulant. Charmantes French Cinéma mit sozialkritischer Note (Trailer und Filmkritik) 

 

Inhalt: Die Fabrik, in der France (Karin Viard, „Rien à déclarer“) seit 20 Jahren arbeitet, wird geschlossen. Die alleinstehende Mutter von drei Töchtern  muss sich etwas einfallen lassen. So findet sie schnell eine Stelle als Putzfrau im luxuriösen Haushalt des Karriere-orientierten Börsenhändlers Steve (Gilles Lellouche, „Les petits mouchoirs“). France putzt nicht nur ordentlich, sie kümmert sich auch liebevoll um Steves kleinen Sohn. Und sie findet ihren gutaussehenden, wenn auch etwas selbstverliebten Arbeitgeber zunehmend sympathisch. Als France ihren Boss auf einer Geschäftsreise nach London begleitet, verbringen sie die Nacht miteinander. Doch dann erfährt sie, dass Steve hinter der Schliessung der Fabrik steckt. France sinnt nach Rache…

Kritik: Jede Tragik birgt komische Momente, ob Liebeskummer, Einsamkeit oder eben – das Scheffeln von Geld ohne Rücksicht auf (menschliche) Verluste. Dieser Prämisse hat sich der französische Regisseur Cédric Klapisch („Paris“, „Chacun cherche son chat“) verschrieben. Mit „Ma part du gâteau" rückt der Franzose die wohl ‚modernste‘ Form von kapitalistischer Raffgier ins kritische (Kamera-) Licht. Dabei ist ihm eine – wenn auch etwas rustikale – Version einer Cinderella bzw. Pretty Woman-Geschichte gelungen, die die Welt der Aktien, Trader und Spekulationen weder verklärt noch stereotypisiert. Einzig der Schluss ist etwas zu konstruiert geraten.      

Fazit: Eine eher ungewöhnliche Ménage-à-deux vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise. Auf leichte und humorvolle Weise inszeniert, präzise beobachtet und mit vielschichtigen Figuren.

Inside: Dass man mit Autoren-Kino auch ein Massenpublikum begeistern kann hat der 1961 in Paris geborene Cédric Klapisch schon mehrfach bewiesen. Seine Bewerbung an der ehrwürdigen Pariser Filmhochschule IDHC wurde zwei Mal abgelehnt. So studierte er ‚Film‘ in New York und begann als Kameramann bei diversen Kurzfilmprojekten. Obwohl man als Filmemacher in Frankreich schräg angeschaut werde, wenn man ernsthafte Themen auf leichte und humorvolle Weise angehe, halte er an seiner Vorgehensweise fest, so Klapisch in einem Interview. Info für Filmfreaks: Sämtliche Nachtaufnahmen und einige Aufnahmen bei Tageslicht wurden mit einem Canon-Fotoapparat gedreht. Die restlichen Aufnahmen erfolgten im Scope-Verfahren mit 35mm-Film. 

Isabella Fischer  

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Ma part du gâteau (Mein Stück vom Kuchen) / Sozialkritische Komödie / Frankreich 2010 / Regie: Cédric Klapisch / mit Karin Viard, Gilles Lellouche, Audrey Lam u.a. / Verleih: Frenetic Films / 109 Minuten / Kinostart: 11. August 2011

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