Barney’s Version: Intelligente Tragikomödie über Freundschaft , Familie und ein fast verschwendetes Leben (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Es ist die Hochzeit von Barney Panofsky (Paul Giamatti). Doch die wahre Liebe ist nicht seine Braut, sondern Miriam (Rosamund Pike), der Barney während der Hochzeitsfeier begegnet. Impulsiv und smart wie er ist, macht Barney der fremden Miriam sogleich einen Antrag, doch sie lässt ihn abblitzen. Der jüdische Fernsehproduzent unternimmt nun alles, um ihr Herz erobern. Sein Vater, der Ex-Polizist Izzy (Dustin Hoffman), steht ihm dabei beratend zur Seite. Das mysteriöse Verschwinden seines besten Freundes Boogie (Scott Speedman) und eine schleichend voranschreitende Alzheimer-Krankheit scheinen Barneys Lebenstraum zunichte zu machen…
Kritik: Auch wenn Richard J. Lewis dem geneigten Publikum bis anhin wohl mehr durch seine Action-TV-Serien („CSI“) aufgefallen ist, so zeugt der dritte Spielfilm des Kanadiers von dessen Feingefühl und sicheren Blick für die ‚Einfachheit des Seins‘. Der Regisseur mit Master in Filmwissenschaften hat sich den vielgelobten Roman „Barney’s Version“ (dt. „Wie Barney es sieht“) des kanadischen Schriftstellers Mordecai Richler als Filmvorlage ausgesucht. Mit einem beeindruckenden Paul Giamatti („Sideways“), einer spektakulär unspektakulären Entwicklung von Lebensentwürfen ‚gewöhnlicher‘ Menschen und einigen überraschenden Cameo-Auftritten (u.a. die beiden Regisseure David Cronenberg und Atom Egoyan) ist Lewis eine dem Roman ebenbürtige filmische Adaption gelungen. Weder ‚papieren‘ noch geschwätzig, und ganz ohne Moral.
Fazit: In Rückblenden erzählte skurril-berührende Tragikomödie mit viel jüdischem Wortwitz und einem brillanten Hauptdarsteller. Beeindruckendes Schauspielerkino für alle, die sich gerne mit existentiellen Fragen beschäftigen.
Isabella Fischer
Barney’s Version / Tragikomödie / Kanada 2011 / Regie: Richard J. Lewis / mit Paul Giamatti, Dustin Hoffman, Minnie Driver u.a. / Verleih: Rialto Film AG / 134 Minuten / Kinostart: 11. August 2011