Le nom de gens: Leichtfüssig-unkonventionelle, typisch französische Romanze mit charmantem Tiefgang (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Die junge, attraktive Politaktivistin mit dem ungewöhnlichen Namen Bahia Benmahmoud (Sara Forestier,“Gainsbourg”) befindet sich auf einem Kreuzzug gegen die Rechten. Um eben diese konservativen Franzosen für ihre Sache zu gewinnen, zögert sie nicht, mit ihnen zu schlafen – frei nach dem Motto ‚make love not war’. Dann lernt sie den bekennenden Linksaktivisten Arthur Martin (Jacques Gamblin, “Bellamy”) kennen. Ein Kerl mit diesem Namen muss ein Faschist sein, denkt die gute Bahia und schreitet zur Tat, um auch ihn ideologisch umzudrehen. Aber in Arthur findet sie unverhofft ihren Meister ...
Kritik: Die Grundidee von "Le nom des gens" ist eine unverkrampfte, verspielt-romantische Geschichte einer Französin, die mit Sex die französische Welt verbessern will. Gekonnt lässt Regisseur Leclerc seine beiden Hauptprotagonisten in Parallelmontagen ihre zum Teil komischen Lebens- Liebes- und Familiengeschichten erzählen. So reihen sich in “Le nom des gens” teilweise recht lustige wie auch tiefsinnige Episoden nahtlos aneinander. Dabei spielen die beiden Hauptdarsteller Jacques Gamblin als leidenschaftlicher Zoologe Arthur Martin und Sara Forestier als engagierte Linke Bahia bewundernswert. Kleiner Nachteil: Es gibt ein paar Passagen, die in ihrer gesuchten Originalität etwas zu übertrieben inszeniert sind. Weniger wäre da mehr gewesen.
Fazit: Verschiedene Kritiker vergleichen die Art, wie Michel Leclerc das Thema angeht, als Versuch einer Woody-Allen-Kopie. Was tatsächlich zutrifft, wenn auch nur teilweise. Denn man kann schon nach wenigen Minuten eine typisch französische ‘Comédie romantique’ konstatieren, charmant und ebenfalls ein wenig tiefsinnig. Ist das Drehbuch nicht durchgehend überzeugend, so sind es die Hauptdarsteller mit ihrer Spiellust.
Inside: “Le nom des gens” war 2010 in Cannes viel beachteter Eröffnungsfilm in der Kategorie ‚Semaine de la critique’. Im Jahre 2011 César für die Kategorie Beste Darstellerin (Sara Forestier), Bestes Drehbuch (Baya Kasmi,Michel Leclerc) sowie verdiente Nominationen für ‘Bester Film’ und ‘Bester Darsteller’ (Jacques Gamblin).
Benny Furth
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