Armadillo: Realistisch-entlarvender, dokumentarischer Kriegsfilm: dänische Soldaten in Afghanistan (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Sechs Monate lang ist der Dokumentarfilmer Janus Metz einer Gruppe junger dänischer Soldaten gefolgt. Der Befehl für die Männer lautet, die afghanische Bevölkerung in friedlicher Mission zu unterstützen. Die Kamera ist immer dabei, beim Abschied von Familie und Freunden, bei der Ankunft im Camp Armadillo und bei überraschenden Feuergefechten mit den Taliban. Metz zeigt auch, wie sich diese jungen Männer verändern, wie sich ihre Abenteuerlust in Härte verwandelt. „Armadillo“ verdeutlicht eindrücklich die Auswirkungen von Verletzung und Tod und wie weit der Begriff ‚Friedenstruppe’ von der afghanischen Wirklichkeit entfernt ist ...
Kritik/Fazit:“Armadillo” imponiert vor allem mit der hervorragenden Kameraarbeit von Lars Skree, der sich immer mitten im Geschehen befindet. Was da filmisch aus einem Kriegsgebiet geschildert wird, geht wirklich unter die Haut. Alles ist real, bis auf ein paar kleine Einschübe, die offensichtlich inszeniert sind. Das Filmteam rapportiert, ohne zu moralisieren oder Partei zu ergreifen. Das Fazit dieses Dokumentarfilmes erklärt der Regisseur demnach wie folgt: Es ist die Geschichte von Idealismus, der an einer erschreckenden Realität zerbricht. Der Fokus liegt auf dem psychischen Drama zweier Soldaten, Mads und Daniel. Im Angesicht des Todes steigert sich der anfänglich sensible Idealismus zum blanken Zynismus.
Inside: Der dänische Dokfilmer Janus Metz (“Ticket to Paradise”) erhielt von der dänischen Armeeführung uneingeschränkten Zutritt zu einer Kampfeinheit in Afghanistan. “Armadillo” gewann bei den internationalen Filmfestspielen von Cannes 2010 in der Sparte ‚Semaine de la Critique’ als erster dänischer Film in dieser Kategorie. Der Film wurde im selben Jahr auch mit dem “Golden Icon” als bester Dokumentarfilm am Zürich Film Festival ausgezeichnet.
Benny Furth
Armadillo / Kriegs-Dokumentation / Regie: Janus Metz / Dänemark 2010 / Buch: Kasper Torsting / Kamera: Lars Skree / Editor: Per K. Kirkegaard / Verleih: Ascot-Elite Entertainment Group / 101 Minuten / Kinostart 28. April 2011