Kaboom: Schräge, total absurde und doch unterhaltsame Science-Fiction-Endzeit-Verulkung (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Der junge, bisexuelle Filmstudent Smith (Thomas Dekker, “My Sister’s Keeper”) träumt nicht nur von schönen Mädchen, sondern auch immer wieder von seinem Zimmergenossen, dem blonden Thor (Chris Zylka). Eines Tages wird er unvermittelt aus seinen Phantasien gerissen. Ihm erscheinen als Tiere verkleidete Sektenmitglieder, die sich zum Ziel gesetzt haben, die ganze Erde zu vernichten. Er erzählt in der Folge alles seiner besten Freundin Stella (Haley Bennett, “Marley & Me”). Er erwähnt auch die dunklen Vorahnungen, die ihn beschleichen. Von den immer wieder auftauchenden Sektengestalten wird ihm überraschend mitgeteilt, dass er der ‚auserwählte Sohn’ sei. Und dass die Erde kurz vor ihrem Untergang stehe...
Kritik: Man sollte schon ein bisschen Flair für Trash, respektive hirnrissige Plots haben, um “Kaboom” zu mögen. Regisseur Arakis unkonventioneller Inszenierungsstil passt bestens zur absurd-schrägen Story. Dazu gehören ziemlich gewagte Sexszenen und fürchterlich komisch-seltsame Sequenzen. Als spezielles Highlight sei noch die junge Juno Temple (Tochter von Regisseur Julien Temple) erwähnt, die Smiths Freundin London mimt. “Kaboom” erfüllt beste Voraussetzungen, um zu einem Geheimtipp in Sachen Kultfilm zu werden.
Fazit: Ein David Lynch-Plot als kurzweiliger Spaß? Jawoll, das ist “Kaboom”. Regisseur Gregg Araki hat die schräg-absurde Story mit dem spannend-unheimlichen Unterton eines Lynch-Meisterwerks wie “Twin Peaks“ realisiert. Bewundernswert! Ein adäquater Soundtrack und spielfreudige Darsteller ergänzen die unterhaltsame ‚Irrsinnsfantasie’, die sich vor allem an ein junges Kinopublikum richtet.
Inside: Der in Kalifornien aufgewachsene Regisseur Gregg Araki realisierte 1987 seinen ersten Spielfilm “Three Bewildered People In The Night”. Der Film wurde damals in Locarno dreifach ausgezeichnet. Mit “Kaboom” ironisiert der 50jährige Gregg eine ganze Reihe seiner früheren Filme wie zum Beispiel die Low-Budget-Trilogie “Totally F***ed Up”, “The Doom Generation” und “Nowhere”. Gemäss Filmkritik ist “Mysterious Skin” (2005) bis anhin sein grösster Erfolg.
Benny Furth
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