Die Vaterlosen: Marie Kreutzers Regiedebüt – Ein ungewöhnliches Familiendrama mit exzellenten Darstellern (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Mit Kyra (Andrea Wenzel, “Heile Welt”) haben die Geschwister nicht gerechnet. Sie erscheint zum Tode ihres Vaters und trifft nach mehr als zwanzig Jahren auf Vito, Niki und Mizzi. Als eigentliche Halbschwester erfährt Kyra zu ihrem Erstaunen, dass ihre Existenz bis heute verschwiegen wurde. Daher will sie schnellstmöglich wieder weg. Doch Niki (Philipp Hochmair, “Winterreise”) schafft es, sie zum Bleiben zu bewegen. Die Tage bis zur Beerdigung verbringen die Geschwister gemeinsam im abgelegenen Haus der einstigen Kommune. Die Rückkehr an den Ort, wo alle ihre Kindheit verbrachten, wird zum Ausgangspunkt einer ambivalenten Reise in die Vergangenheit ...
Kritik: Das Familiendrama “Die Vaterlosen” beginnt thematisch zwar mit einem sterbenden Mann, dem Übervater, ist in der Folge aber inszenatorisch sehr lebendig. Recht gut gelungen ist die Schilderung der Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Für einmal ein Familientreffen, das nicht ausartet wie in skandinavischen Filmen, zum Beispiel in “Festen”. Auch ist “Die Vaterlosen” glücklicherweise nicht auf eine tränendrüsentreibende, kitschige Erzählung ausgerichtet. Aufgrund der allzu zahlreichen Handlungsstränge fehlt es diesem Film aber dadurch an Stringenz.
Fazit: “Die Vaterlosen” ist ein gutes, nicht in allen Belangen gelungenes Spielfilmdebüt. Mit einem Darstellerensemble, das in sämtlichen Rollen glaubwürdig wirkt. Für das angepeilte Arthouse-Publikum aber in jedem Fall eine sehenswerte Kino-Erfahrung.
Inside: Die 1977 in Graz geborene Regisseurin und Drehbuchautorin Marie Kreutzer lebt und arbeitet heute in Wien. Seit 2000 hat sie bereits neun Kurzfilme inszeniert. Zudem hat sie für diverse Filme, wie zum Beispiel “Das Fräulein”, als Drehbuchautorin gearbeitet. An der ‘Diagonale 2011’ wurde ‘Die Vaterlosen’ als ‘bester Film’, sowie die beiden Darsteller Johannes Kirsch und Marion Mitterhammer als beste Schauspieler ausgezeichnet.
Benny Furth
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