Der Freischütz: Konventionelle, aber musikalisch hervorragende und stimmgewaltige Opernverfilmung (Trailer und Filmkritik)
Vorschau / Kinostart: 23. Dezember
Träume und Hoffnungen bestimmen das Leben einiger junger Menschen. In den Schlachten des Napoleon Bonaparte kämpfen die beiden Jäger Max und Kaspar Seite an Seite. Und sie kämpfen auch gegeneinander um die Liebe zu Agathe. Kann Liebe in Zeiten des Krieges überleben?
Fazit und Kritik: Es ist hier voranzustellen, dass der Schreiber kein Fachmann der Oper ist. So betrachtet er denn diese Verfilmung mit den Augen eines Cineasten. Der erste, positive Eindruck: die Ouvertüre, ein monumentales, wunderschön fotografiertes (Kamera: Harald Gunnar Paalgard) Filmgemälde ohne Gesang. Dann aber wird es, filmisch betrachtet, ziemlich einfallslos. Lange Close-Ups, Totale und Halbtotale von pathetisch singenden Köpfen und Gestalten, orchestriert mit der faszinierenden Musik von Carl Maria Von Weber. Mehr Hören denn Sehen ist angesagt, denn was Regisseur Jens Neubert inszeniert, ist ziemlich konventionell. Und man fragt sich, für welches Publikum diese Verfilmung einer Oper sein könnte. Ein echter Theater-Opernfan, ein Purist, wird vermutlich die Live-Aufführung vorziehen. Und für solche, die sich nur halbwegs für Opern interessieren, sind die 137 Minuten entschieden zu lang. Vielleicht, weil gerade Weihnachten vor der Tür steht, unternimmt die Familie einen willkommenen ‚Oper-Einführungskurs’ für junge Leute?
Inside: Die aufwändige Kinofilm-Produktion erzählt die romantische Oper von Carl Maria von Weber vor dem Hintergrund der napoleonischen Feldzüge 1813 in und um Dresden. Daniel Harding stand für diese Filmproduktion am Pult eines der bedeutendsten Klangkörper, des London Symphony Orchestra. Der Rundfunkchor Berlin sang unter der Leitung von Simon Halsey. Als Produzent wirkte unter anderem auch Regisseur Jens Neubert mit.
Benny Furth
Der Freischütz / Oper-Verfilmung / Regie: Jens Neubert / Deutschland, Schweiz 2010 / mit: Juliane Banse, Olaf Bär, Michael König, Regula Mühlemann, Michael Volle u.a. / Verleih: Pathé Films / 137 Minuten / Kinostart 23. Dezember 2010