Baba (Sila Bakali) und Jo (Joseph Pamfo), zwei afrikanische Strassenjungen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Ihre Musik aber lässt die Freunde den harten Alltag auf Malawis Strassen gemeinsam überstehen. Jo, der ein ausgefuchster Flüchtling ist, kennt diese wie seine Hosentasche. Mit seinem Mundwerk kommt er daher sehr gut über die Runden. Baba hingegen spricht seit dem Tod seiner Eltern kein Wort mehr. Wenn er singt und musiziert blüht der geheimnisvolle Junge erstaunlicherweise auf. Eines Tages wird er vom bekanntesten Musikstar (Ben Michael) des Landes entdeckt. Es scheinen sich neue Perspektiven für sein Leben zu eröffnen. Doch Babas Vergangenheit droht ihn einzuholen ...
Da hat sich doch der Wahlschweizer und Regisseur Wolfgang Panzer ("Broken Silence") vorgenommen, ein unterhaltsames, halbdokumentarisches, mit viel Musik unterlegtes Roadmovie zu schaffen, das auch noch sein soziales Engagement für Malawi zeigen soll. Das ist ihm zwar nicht gründlich, aber doch auf langen Strecken ziemlich misslungen. Vor allem wegen des unausgegorenen, mit hölzernen Dialogen ausgestatteten Drehbuchs. Die wenig überzeugenden schauspielerischen Leistungen, sowohl der Laien wie auch der Profis, unterstützen ihn auch nicht wirklich in der Umsetzung seiner gut gemeinten, kulturellen Idee. Eigentlich überzeugen fast nur die originalen afrikanischen Rhythmen.
Fazit: Was von Regisseur Panzer als 'glühendes Plädoyer' für den Respekt im Umgang mit Kindern fremder Kulturen gedacht war, ist letztendlich ein ehrlich gemeintes, aber harmloses Roadmovie mit vielen Ungereimtheiten geworden. Ebenfalls aus Respekt geben wir daher drei statt der zuerst vorgesehenen zwei 'Kameras'.
Benny Furth
Baba's Song / Musikalischer, halbdokumentarischer Film / Regie und Buch: Wolfgang Panzer / Schweiz 2009 / mit: Sila Bakali, Joseph Pamfo, Gilles Tschudi, Sabina Schneebeli u.a. / Verleih: Vega Film Distribution / 104 Minuten / Kinostart: 20. August 2009