Die ehrgeizige und erfolgreiche New Yorker Verlagslektorin Margaret Tate (Sandra Bullock) macht es ihrer Umwelt nicht gerade leicht. Vor allem ihr junger Assistent Andrew Paxton (Ryan Reynolds) hat unter ihrer Ungeduld und ihren übertriebenen Ansprüchen zu leiden. Doch dann läuft das US-Visum der Kanadierin aus. Um ihre Ausweisung zu verhindern, muss sie schnellstmöglich einen amerikanischen Ehemann präsentieren. Keine einfache Angelegenheit für eine allein stehende Kratzbürste. In ihrer Verzweiflung erpresst Margaret den unbedarften Andrew, sich als ihr Verlobter auszugeben. Andrews Familie heckt in Alaska eine spontane Überraschungshochzeit aus und ein Beamter der Einwanderungsbehörde heftet sich an Tates Fersen...

Bereits seit Wochen vor dem Kinostart gibt es über diese Komödie in der Presse vor allem eines zu berichten: Sandra Bullock erstmals im Evakostüm! Die unerschrockene Busfahrerin aus „Speed" rumpelt in „The Proposal" nämlich im wahrsten Sinne des Wortes in ‚nackter' Verzweiflung in ihren Zwangsverlobten im Adamskostüm. Wer nun Anne Fletchers („Step up") neuen Film auf diese eine Szene reduziert, wird sowohl dem Film wie auch der talentierten Bullock nicht gerecht. Denn die 45-jährige Schauspielerin zieht hier alle Register ihres komödiantischen Talents. Dank Bullock, einem gutem Timing und einer zum Teil sehr originellen Situationskomik (z.B. die ‚Babydecke' als Running Gag!) bietet „The Proposal" temporeiches Kino, das bestens unterhält. Allerdings weniger originell ist die etwas abstruse, unlogische Story und der moralische Zeigefinger. Who cares - dem 108 Minuten-Comedyspass tut dies keinen Abbruch. Denn wohl nur miesepetrige Zeitgenossen können dem Charme und Talent einer Sandra Bullock widerstehen. Und noch etwas: die Amerikanerin mit deutschen Wurzeln ist im wahrsten Sinne des Wortes in Top- Form...           

Fazit: Sandra Bullock beweist auch hier wieder ihr vielseitiges Talent. Es wird gemunkelt, dass „The Proposal" die letzte Komödie der amerikanischen Schauspielerin gewesen sei. Also dann erst recht - zurücklehnen, entspannen, geniessen. Und verpassen Sie den Nachspann nicht!

Isabella Fischer