Lala (Inès Efron) lebt in einer der exklusivsten Wohngegenden von Buenos Aires. Sie pflegt eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit Guayi (Mariela Vitale), einem sehr jungen indigenen Dienstmädchen im Dienste ihrer Familie. Gemeinsam träumen sie von einer Zukunft, in der sie irgendwo zusammen leben können. In Guayis Heimat, das wäre ihr sehnlichster Wunsch. Um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, stehlen sie zusammen einfach alles, was sich im Elternhaus von Lala finden lässt. Als sie dann endlich soweit sind und sie genug Geld beisammen haben um fliehen zu können, wird ihnen eine Leiche zum Verhängnis ...
Nach ihrem vielbeachteten Debütfilm "XXY" vor zwei Jahren überrascht Lucia Puenzo, trotz kleinen Einwänden, auch mit ihrem neusten Werk. Die Regisseurin adaptierte ihren eigenen, gleichnamigen Roman, den sie als 23-jährige geschrieben hatte. Die Story weist viele Ähnlichkeiten mit einem anderen Leinwanderfolg auf: "Thelma & Louise". Stellenweise nimmt leider melodramatischer Pathos überhand und gewisse Rückblenden sind wenig überzeugend. Auch das mythisch-märchenhafte Element wirkt manchmal ein wenig aufgesetzt. Daher vermag ihr neues Werk mit ihrem Erstling nicht zu konkurrenzieren. In der Hauptrolle als Lala überzeugt jedoch die junge Inès Efron, die bereits im ersten Film von Frau Puenzo "XXY" den Hauptpart interpretierte. Aber auch mit „El niño pez" offenbart die argentinische Regiedame ihr vielversprechendes Talent.
Fazit: Ein nicht durchwegs gelungener Mix aus feinfühligem, leidenschaftlich-erotischem Liebesdrama, spannendem Kriminalfilm und märchenhaft-mythischen Ideen. Vor allem aber mit einer hervorragenden Hauptdarstellerin: Mariela Vitale, zerbrechlich und einnehmend sinnlich.
Benny Furth
El niño pez / Drama / Regie: Lucia Puenzo / Argentinien, Spanien, F 2009 / mit: Inés Efron, Mariela Vitale, Pep Munné, Arnaldo André, Carlos Bardem u.a. / Verleih: Xenix Filmdistributions / 96 Minuten / Kinostart 16. Juli 2009