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vincent will meer

 
 

vincent will meer: Aussenseiter türmen - subtil-humorvolles Betroffenheitskino mit sensiblen Darstellern (Trailer und Kritik)

 

Vincent (Florian David Fitz, "Männerherzen") türmt eines Tages aus einer Klinik, in der er lernen sollte, mit seinem Tourette-Syndrom umzugehen. Er will nach Italien, ans Meer - mit einem gestohlenen Auto. In Begleitung der magersüchtigen Marie (Karoline Herfurth, "Das Parfum"), und dem zwangsneurotischen Alexander (Johannes Allmayer, "Selbstgespräche"), die ihn zu diesem unüberlegten Schritt überredet haben. Ebenfalls mit von der Partie ist eine Bonbondose, die die Asche seiner Mutter enthält. Vincents Trip ist eine Katastrophe für seinen Vater (Heino Ferch, "Der Untergang"), der mitten in einem lokalpolitischen Wahlkampf steht. Vincent, Marie und Alexander aber setzen alles daran, das Leben auf ihrer Italienreise auf unkonventionelle Weise zu meistern. Eine Reise mit vielen Überraschungen, bei der am Ende alles komplett anders ist als erwartet ...

 

Kritik: "Mondscheintarif"-Regisseur Ralf Huettener, der gelegentlich auch als Drehbuchautor arbeitet, realisierte 1987 seinen ersten Kinofilm - eine Tragikomödie über vier Rollstuhlfahrer mit märchenhaften Zügen ("Das Mädchen mit den Feuerzeugen"). Auch "vincent will meer" handelt von ‚Behinderten'. Das Drehbuch schrieb aber dieses Mal der Hauptdarsteller Florian David Fitz. Er wollte "einen Ton zwischen Poesie und böser Realität, zwischen derbem Humor und Zartheit". Diesen „Ton" filmgerecht und unterhaltsam umzusetzen, ist Ralf Huettener auch tatsächlich gelungen. Die drei liebenswerten Antihelden - allen voran Fitz als Hauptperson Vincent - mimen ihre Rollen sichtlich mit viel Hingabe und Charme. Es kommt gut an, das Anliegen der Macher: Sie plädieren dafür, dass die Verantwortung für die eigene Misere nicht bei den anderen zu suchen ist, sondern bei sich selbst.

 

Fazit: "vincent will meer" ist eine emotional berührende Geschichte, subtil mit lakonischem Witz erzählt und von überzeugenden Darstellern getragen. Eine Kombination, die im derzeitigen ‘neuen' deutschen Film leider eher selten vorkommt.

 

Benny Furth

vincent will meer / Tragikomisches Roadmovie / Regie: Ralf Huettner / D 2010 / mit: Florian David Fitz, Karolina Herfurth, Heino Ferch, Johannes Allmayer u.a. / Pathé Films AG / 96 Minuten / Kinostart 3. Juni 2010

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