Workers: Gerechtigkeit? Ungerechtigkeit? Wortkarge, bildintensive, überraschende Tragikomödie! (Trailer und Filmkritik) Inhalt: Rafael (Jesus Padilla) arbeitet in einer Glühlampenfabrik. Als er pensioniert werden sollte, erfährt er, dass er weiterhin arbeiten muss. Er findet dies ungerecht und wehrt sich energisch. Als eine wohlhabende Dame das Zeitliche segnet, erfährt ihre Hausangestellte Lidia (Susana Salazar), dass sie sich weiter um den verwöhnten Hund kümmern soll. Dieser ist Alleinerbe des Vermögens. Nur im Falle seines Ablebens fällt das Erbe den Angestellten zu. Alles für den Hund? Zwei Leben in Tijuana an der mexikanisch-amerikanischen Grenze ... Kritik: Ein Lichtspiel aus Lateinamerika, mit betörenden Kameraeinstellungen von César Gutiérrez Miranda, ganz nach dem Gusto von Arthouse-Cinéphilen! Zeitweise erinnert „Workers“ an die lakonischen Filme des finnischen Regisseurs Aki Kaurismäki. Langsam, aber nie zu langsam, werden dem Kinobesucher die Zusammenhänge der beiden Erzählstränge klar. Die ungerechte Behandlung eines ‚Illegalen‘ durch einen reichen Fabrikbesitzer und die diskriminierende Behandlung einer Hausangestellten durch eine wohlhabende Dame. Diese beiden ‚gewöhnlichen’ Figuren, Rafael und Lidia, werden von Padilla und Salazar mit grosser Natürlichkeit interpretiert. Zum Ende dieser erfrischenden und mit überraschenden Wendungen gespickten Tragikomödie gilt nicht nur für die beiden 'Rache ist süss', auch der Kinobesucher wird so empfinden. Welche Erleichterung!
Fazit: Subtil humorvoll gelungener, schon vielfach ausgezeichneter Debütfilm eines jungen mexikanischen Regisseurs. Zwei brillant witzige, subversive Kinostunden mit Tiefgang. Inside: Die Pressedok des Verleihers Trigon-Film enthält ein Statement von Indira Ghandi, das perfekt zum Film „Workers“ passt: „Mein Grossvater sagte mir einst, dass es zwei Sorten von Menschen gäbe. Die, die arbeiten, und die, die sich die Lorbeeren für diese Arbeit einheimsen. Er sagte mir, ich solle versuchen in der ersten Gruppe zu sein; es gäbe dort weniger Konkurrenz“.
Benny Furth
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