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Exit Marrakech

 

Exit Marrakech: Dramatische Familiengeschichte in Nordafrika, inszeniert von Oscar-Preisträgerin Caroline Link (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Sommerferien. Der 17-jährige Ben (Samuel Schneider) reist in die Stadt Marrakech im nordafrikanischen Marokko. Nicht ohne Grund, denn er möchte endlich einmal etwas Zeit mit seinem Vater Heinrich (Ulrich Tukur) verbringen, der gerade als Theaterregisseur in der Stadt ein neues Stück inszeniert. Heinrich wird gefeiert für seine Arbeit und geniesst ein Luxusleben in vollen Zügen. Sie begegnen sich fast wie Fremde, der Vater und sein Sohn. Von der Oberflächlichkeit seines Vaters ziemlich angewidert, versucht Ben in der fremden Metropole eigene Wege zu gehen. Er lernt in einem Nachtclub die junge Tänzerin Karima (Hafsia Herzi) kennen und verliebt sich in sie. Mit ihr reist er heimlich in deren abgelegenes Heimatdorf. Tagelang meldet er sich nicht bei seinem Vater, der sich zusehends Sorgen macht. So entschliesst sich Heinrich, etwas widerstrebend, die Suche nach seinem ‚verschwundenen‘ Sohn aufzunehmen ...

Kritik: Im Jahre 2003 war Regisseurin Carole Link schon in Afrika und gewann mit „Nirgendwo in Afrika“ den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Das sehr konventionell inszenierte Vater-Sohn-Drama ist eher eine bebilderte Ethno-Exotic-Revue mit einiger Überlänge, vergleicht man dieses Drama mit ihrem Oscar-gekrönten Film, der überaus berührend war. Nur sehr am Rande spricht Link mit „Exit Marrakech“ die Probleme in der arabischen Welt (Kultur-Clash) an, zeitweilig driftet die Inszenierung gar in den Kitsch ab.  Lobenswert die guten Darsteller, vor allem Ulrich Tukur („John Rabe“), wie immer souverän hier in der Rolle des Vaters (Newcomer Samuel Schneider spielt den Sohn), lobenswert auch die wunderschönen Landschaftsaufnahmen (Kamera Bella Halben). Leider aber endet das Ganze mit voraussehbaren Schlussszenen und einem unglaubwürdigen Happyend.  

Fazit: Eine nicht allzu bewegende Geschichte als Roadmovie routiniert inszeniert. Wer mehr erwartet dürfte eventuell etwas enttäuscht den Kinosaal verlassen.

Inside: Um möglichst authentische Szenen vom Treiben in der Stadt Marrakech einfangen zu können, wurden viele Aufnahmen mit versteckten Kameras rund um die Drehorte von den Dächern herab gemacht. Dies war nicht ganz ungefährlich, weil Jungdarsteller Samuel Schneider meistens elegante westliche Kleider zur Schau trug, mit denen er natürlich in den ‚Souks‘ (Märkten) auffiel und das Missfallen junger arabischer Machos erregte. (Quelle:Cinema)

Benny Furth

Exit Marrakech / Drama / Deutschland, Frankreich 2013 / Regie und Buch: Caroline Link / Mit: Ulrich Tukur, Samuel Schneider, Hafsia Herzi, Marie-Lou Sellem u.a. / Verleih: Ascot Elite Entertainment Group / 122 Minuten / Kinostart: 7. November 2013

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