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Welcome to the Rileys

 

Welcome to the Rileys: Ungewöhnliche Begegnungen und Schicksale dreier Menschen, bewegend gespielt (Trailer und Filmkritik)

 

Inhalt: Das Ehepaar Riley Doug (James Gandolfini „The Sopranos“) und Lois (Melissa Leo) verharren seit dem Tod ihrer Tochter Emily in einem Zustand von Distanz und emotionaler Kälte. Doug flüchtet sich in eine Affäre mit der Kellnerin Vivian (Eisa Davis), während Lois zu Hause zwischen Medikamenten und Gelegenheitsbesuchen den Anschein eines Alltags zu bewahren versucht. Beim Besuch einer Konferenz in New Orleans begegnet Doug in einer Strip-Bar der Minderjährigen Mallory (Kristen Stewart), welche von zu Hause ausgerissen als Stripperin arbeitet und sich prostituiert. Fern jeglicher Rationalität beginnt sich Doug um Mallory zu kümmern. Abweisend und geradezu feindlich lässt Mallory diesen fremden Mann in ihr Leben, der beharrlich keinen Sex mit ihr haben will.

Kritik: Wie der Vater so der Sohn: Regisseur Jake Scotts Karriere im Filmbusiness war vorbestimmt. Sowohl Vater Ridley wie auch Jakes Onkel Tony sind bereits seit vielen Jahren in diesem Business erfolgreich. Schon Jake Scotts Debüt „ Plunkett & Macleane“ vor mehr als zehn Jahren besass als Gauner-Spektakel alle Ingredienzien, um sich an jenen Genres zu messen, die Vater und Onkel seit Jahrzehnten erfolgreich mit gestalten. Sein neuster Film „Welcome to the Rileys“ zeigt drei Menschen und deren Versuch, dem überwältigenden Schmerz und der Wut einen Sinn zu geben. Dass es der Story an manch realistischer Note fehlt, ist über den ganzen Film hinweg unübersehbar. Gleichzeitig vermag Scott jedoch auf durchwegs beeindruckende schauspielerische Leistungen zurückzugreifen. Genauso überzeugend wie in seiner TV-Rolle als Mafia-Pate oder in „True Romance“ und „The Mexican“ spielt James Gandolfini in diesem Beziehungsdrama seine Rolle als behäbiger, nahezu seelisch ‚narkotisierter’ Mensch. Überzeugend auch das nuancierte Spiel von Melissa Leo. Kurz: „Welcome to the Rileys“ ist eine unglaubwürdige Story, überaus glaubwürdig interpretiert!

Fazit: „Everybody Hurts“ hiess die Hit-Ballade von R.E.M, zu welcher Jake Scott das Video inszenierte, und es ist diese Wahrheit, welche auch im Herzen seiner Charakterstudie "Welcome to the Rileys" steht. Scott und Drehbuchautor Ken Hixon vermitteln bei aller inhaltlichen Unglaubwürdigkeit eine eindringliche Wiederbelebung von drei seelisch erstarrten Menschen. Dabei kreierten sie eine schauspielerisch perfekte Ensemble-Leistung.

Inside: Weniger ein Inside, mehr ein Hinweis an alle Kristen Stewart-Fans: Überschattet vom Erfolg der Vampir-Spektakel (sie ist die Hauptrollenträgerin der „Twilight-Serie“) sind Stewarts Leistungen wie auch die Filme, in denen sie bis anhin mitspielte - „Adventureland“, „In the Land of Women“ und „The Runaways“ - mehr als sehenswert. Ein Besuch in der Videothek lohnt sich.

 

Serge Zehnder

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Welcome To The Rileys / Beziehungsdrama / Regie: Jake Scott / USA 2009 / mit: James Gandolfini, Kristen Stewart, Melissa Leo, Joe Chrest u.a. / Verleih: Look Now! / 110 Minuten / Kinostart: 3. Februar 2011

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