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We need to talk about Kevin

 

We need to talk about Kevin: Eindrücklicher Film, mit eindrücklicher Hauptdarstellerin Tilda Swinton. Ein wuchtiges Drama! (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Eva (Tilda Swinton) lässt die Stationen ihres Lebens Revue passieren und versucht zu verstehen, was sie hätte unternehmen müssen oder können, um die Katastrophe zu verhindern: Mit der Geburt ihres Sohnes gab Eva alles auf. Ihr Berufsleben als Schriftstellerin, ihre persönlichen Ambitionen. Doch von Anfang an ist die Kommunikation zwischen Mutter und Sohn (der 16jährige Kevin: Ezra Miller) äusserst schwierig und kompliziert. Aus ihrem Wunschkind entwickelt sich nach und nach ein kleines Monster. Bis zum Tage, als Kevin eine unfassbare, nicht wieder gutzumachende, folgenschwere Tat vollbringt ...

Kritik: Vordergründig ist “We need to talk about Kevin” eine Geschichte über den missratenen Sohn Kevin (Ezra Miller, “Another Happy Day”) und ‘sein’ Highschool-Massaker. Bald wird jedoch klar, dass Regisseurin Lynne Ramsay die Mutter in den Mittelpunkt stellt, fulminant interpretiert von Tilda Swinton (Oscar 2008 für “Michael Clayton”). Ramsay zeigt das Drama in meisterlich gestalteten Rückblenden aus Sicht der Mutter. Eine Frau, die am Ende nicht nur überzeugt ist, alles falsch gemacht zu haben, sondern sich auch mitschuldig fühlt an der Tat ihres Sohnes. Der unbequeme Blick in die Psyche eines pubertierenden, soziopathischen Amokläufers und die klinische Beobachtung seiner Mutter stellt eine Herausforderung an den Zuschauer dar. „We need to talk about Kevin“ wird wohl so manchen Kinobesucher nachhaltig beschäftigen. Ich empfehle dieses eindrückliche Drama vor allem einem reifen Filmpublikum, das keine ernsthaften Themen scheut.

Fazit: Ein schreckliches Massaker, eine sinnlose Bluttat. Beklemmend realistisch und beeindruckend inszeniert von Regisseurin Lynne Ramsay. Die Tat aus der Sicht der Mutter, von Tilda Swinton brillant interpretiert. Keine leichte Kinokost, aber sehenswert für reife Erwachsene, die nach dem Film über das Gesehene nachdenken.

 

Inside: Die englische Regisseurin Lynne Ramsay, Drehbuchautorin und Produzentin, realisierte ihren ersten, mehrfach preisgekrönten Kinofilm “Ratcatcher” 1999. Auch ihr zweiter Spielfilm “Morvern Cellar” (2002) erhielt etliche Preise, wie z.B. ‘bester ausländischer Film’ am Filmfestival Cannes 2002. “We need to talk about Kevin”, ihr drittes Werk, ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Lionel Shriver. Die fazettenreiche schottische Schauspielerin Tilda Swinton, die auch ausführende Produzentin von “We need to talk about Kevin” war, debütierte 1985 im Film “Caravaggio”. Regisseur war damals Derek Jarman, der auch bis zu seinem Tode ihr Freund und Mentor war. Gemeinsam drehten sie sieben weitere Filme. Der grosse Durchbruch gelang der Schauspielerin 1992 mit der androgynen Hauptrolle im Film “Orlando” von Sally Potter.

Benny Furth

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We need to talk about Kevin / Drama / Regie: Lynne Ramsay / UK 2011 / mit: Tilda Swinton, John C. Reilly, Ezra Miller, Ashley Garasimovich, Siohan Fallon u.a. / Verleih: Praesens Film AG / 110 Minuten / Kinostart 1. März 2012

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